Glenfarclas 41yo (Thosop, Cask 702+5240, 1968)

Name Glenfarclas Single Malt Whisky Glenfarclas 41yo, Thosop, Cask 702+5240, 1968
Alter 41 Jahre (1968/2010)
Alkohol 49,7 %
Abfüller Thosop (handwritten label)
Fassnummer 702 + 5240
Lagerung Sherryhogsheads
Sonstiges Nicht kühlgefiltert, kein Farbstoff
Region Speyside
Kategorie Handwerkskunst
Farbe Kaffee mit Rotstich
Geruch Eingelegte Pflaume (ja, das ist schon noch Alkohol drin), dunkelrote Beeren, Wachs, Apfel, Rosinen, frisches Leder, Möbelpolitur, Spuren von Anis, Orange, Zartbitterschokolade, mehr Leder und alte Polstermöbel, nach wie vor dunkle Früchte, Vanille, harziges Nadelholz kommt auf, Brauhaus, säuerliche Frucht, etwas Haarfestiger, Toffee, wird bissiger, Heu und altes Papier, ein kleines Stück Banane, Tabak (Zigarre) plus zugehörige Leichtholzkiste, frischere Frucht (Mirabelle, Litschi), Würze (Muskat, Maggikraut), ein paar hintergründige Röstaromen, wieder Wachs/Politur und Vanille… das hört gar nicht mehr auf…
Geschmack Süß, sehr süß, und fruchtig, und spritzig-lebendig, etwas Rum und viel Sherry, leicht adstringierend, bitterer schwarzer Tee, pfeffrig-scharf, zwischendurch Honigsüße, aufkommender Eukalyptus und Minze, dunkle Schokolade mit Rum, ganz altes Holz, Orangenschale, spritzig für sein Alter
Finish Recht lang, viel zu lange gezogener schwarzer Tee, Röstaromen, etwas süßliches Malz, trockene Bitterkeit, weiterhin Pfeffer, etliche Nüsse, dunkle Schokolade, Sherry, immer noch ganz altes Holz, leichte metallische Note, Spuren von Minze (frischer Kaugumminachgeschmack) und Zitrus, recht trocken aber kaum bitter am Ende

Aromen Frucht Getreide Süße Holz Würze Alkohol Rauch

Mein Fazit Mein lieber Scholli, wat ’ne Marke! Ich glaube nicht, dass ich schon jemals so viele Aromen in einem Single Malt vollkommen problemlos riechen konnte. Man kann es förmlich spüren, wie der Dram im Glas arbeitet und neue Aromen nach oben bringt. Welch ein Ausdruck, welch eine Vielfalt, welch eine Harmonie, welch eine Geschichte. Mund und Abgang spielen für mich dann leider nicht mehr in der gleichen Liga. Das liegt aber natürlich nur an meinem verqueren Geschmack. Objektiv bekommt man auch hier viel Gutes serviert – wenn man auf alte, holzlastige Abfüllungen abfährt. Und genau das ist sie, sobald der letzte Schub Sherry die Geschmacksknospen passiert hat. Der Dram ist aber auch – und das muss man ihm lassen – sehr lebendig und spritzig für sein Alter, das er keinesfalls verbergen will und schon gar nicht kann. Er nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und ist sehr direkt mit seinen Aromen. Ähnlich wie in der Nase ist das Wort ‚Zurückhaltung‘ auch hier ein Fremdwort für diesen Dram. Wirklich ein erstaunlicher Dram.

Ingo, lieben Dank für das Sample. Großes Kino!

Schreib, was du zum Thema denkst.