New York’s Whiskey and Rye

Ein Sack mit Gerste und dem Schild Barley aus der Destillerie Laphroaig„… and them good old boys were drinking whiskey and rye“ sang schon Don McLean in seinem Song American Pie. Doch selbst wenn New York geschichtlich gesehen immer einen hohen Konsum an Whiskey oder auch den amerikanischen Varianten Bourbon und Rye zu verzeichnen hatte, sind weder Stadt noch Staat für eine nennenswerte Whiskeyproduktion bekannt. So langsam scheint sich dies jedoch zu ändern und es entstehen nach und nach immer mehr Mikrodestillerien in und um New York.

Eigentlich stammt Whisk(e)y ja aus Irland bzw. Schottland. Man kann allerdings nicht behaupten, dass die USA nicht auch einen Anteil an der Popularität des Getränkes hätte. Hier muss man sicherlich zuerst den Bourbon aus den Südstaaten nennen, wenn man über amerikanischen Whiskey redet. Vor nicht allzu langer Zeit wurde erst in der New Yorker Gegend damit begonnen, Whiskey aus Gerste (Malt) und Roggen (Rye) herzustellen. Nach einer Pause von fast 80 Jahren.

Zwei Zugpferde der New Yorker Whiskey-Produktion sind die Tuthilltown Distillery aus der Stadt Gardiner und Breuckelen Distilling aus Brooklyn. Tuthilltown stellt den mittlerweile schon bekannteren Hudson Single Malt her und Breuckelen macht mit einem Whiskey auf Weizen-Basis auf sich aufmerksam. Daneben gibt es noch Delaware Pheonix, Finger Lakes Distilling, Hillrock Estate, Kings County und Catskill Distilling Co., die nahezu allesamt ungealterten Whiskey, also sogenannte Moonshiners oder White Whiskey produzieren… oder bald produzieren werden.

Tuthilltown kann dabei schon fast als Veteran bezeichnet werden, hat die Destillerie doch bereits 2001 den Betrieb aufgenommen und 2003 die ersten New Yorker Whiskeys seit der Prohibition in Flaschen abgefüllt. Die Whiskeys reifen in kleinen Fässern aus amerikanischer Eiche. Ihr Geschmack ist daher geprägt von süßem Holz, Äpfeln und einem gewissen erdigen Charakter. Ein sehr feines Destillat, das die Investition trotz seines geringen Alters wert ist. Hat man die Möglichkeit einen New Yorker Whiskey zu probieren, sollte man sich an den Hudson Single Malt halten.

Eine der jüngeren Destillerien, die schon Produkte am Markt anbieten können, ist Breuckelen Distilling aus Brooklyn. Die Schreibweise der Destillerie ist angelehnt an die Aussprache des Namens von den ursprünglichen Einwohnern des Stadtteils. Hier kann man wirklich noch von Handarbeit reden. Brad Estabrook, der seinen Job in der Finanzwelt verloren hatte, hat sich dieser Aufgabe angenommen. Das Ergebnis ist ein erfrischend roher, von Süße geprägter Whiskey, der ein wenig nach Sägewerk und ein wenig nach Honig duftet. Ein runder und angenehmer Geschmack, fast ein wenig wie bei einem guten Rum aus der Karibik.

Ein Vorteil für die neuen Destillerien in New York ist nicht zuletzt das Nachtleben der Metropole mit seinen unzähligen Cocktail Bars, in denen Whiskey immer mehr nachgefragt wird. Auch die Küche der Stadt trägt zum Erfolg des „neuen“ Whiskeys in den USA bei, will man doch den außergewöhnlichen Gerichten einen entsprechenden Begleiter zur Seite stellen. Wer aber nur einen guten Whisk(e)y genießen möchte, ist an den folgenden Orten bestimmt nicht schlecht aufgehoben:

  • Whiskey Brooklyn (44 Berry Street)
  • Char No. 4 in Carroll Gardens (196 Smith Street)
  • Hudson Bar and Books (636 Hudson Street)

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