Schlosswhisky 3yo (2016)

Name Schlosswhisky Single Malt Whisky Schlosswhisky 3yo, 2016
Alter 3 Jahre (2013/2016)
Alkohol 45 %
Abfüller Edelbrennerei Schloss Neuenburg
Fassnummer 13-09.08.16 (Batchnummer)
Lagerung Spessarteiche und Bordeaux-Finish (1 Jahr)
Sonstiges Nicht kühlgefiltert, kein Farbstoff
Region Deutschland
Kategorie Handwerkskunst

Farbe Rostiger Bernstein
Geruch Fruchtig-mild, süße Trockenfrüchte, säuerlicher Apfel, viel mildes Karamell und Honig, etwas Marzipan, ganz trockenes Laubholz, ein wenig Vanille, Pflaumenkuchen im Ofen, alte staubige Bücher, mehr Vanille, später auch ein paar spritzige Orangennoten, behält aber den süßlich-cremig-milden Unterbau
Geschmack Mild-würzig, im Antritt fast wie ein süßer Sherry, dann eher in Richtung säuerlicher Rotwein gehend, viel würziger Holzeinfluss, sehr ölig, etwas fruchtige Bitterkeit, belebend-kräftiger schwarzer Tee, trotz recht konstanter Sherryschwere sehr spritzig-jung
Finish Recht lang, cremig-malzig, schnell ätherischer werdend, sehr frisch (früher gab es so einen Pfefferminz-Instant-Tee… sehr verdünnt…), wieder fruchtige Bitterkeit, dann mehr Holz und dunkle (Trauben)-Schokolade, immer noch Sherry, dieses staubig-alte aus der Nase bleibt lange hängen

Aromen Frucht Getreide Süße Holz Würze Alkohol Rauch

Mein Fazit Achtung, dieser Dram schlägt ein wie eine Bombe! Nur so als Vorwarnung…

Nee, echt jetzt? Der war nur 3 Jahre im Fass… in Fässern? Das soll man nicht glauben. Er riecht und schmeckt so alt wie Methusalem… naja, fast. Wo kommen in dieser kurzen Zeit nur all diese Aromen her? Beim Riechen habe ich mich dabei ertappt, dass ich zwischendurch nur geschnüffelt habe, ohne eigentlich auf die Aromen zu achten. Nur weil es so lecker ist. Rund, mild und mit Noten, die ich sonst nur mit dem Alter 30+ verbinde. Zudem diese nicht enden wollenden Sherryaromen in Mund und Abgang – obwohl er nie Sherry gesehen hat. Fantastisch! Ein Manko an dieser Stelle: das Holz ist zwischenzeitlich sehr präsent und wirkt aufgesetzt, verliert aber nach kurzem Kampf gegen den Sherry. Ungewöhnlich, interessant und sehr gut gelungen finde ich die Öligkeit, die sich nach ein paar (vielen) Sekunden im Mund entwickelt. Doch wirkt der Dram trotz Sherry und Öl nicht schwer, sondern die ganze Zeit belebend-spritzig. Natürlich fehlt ihm die Tiefe, aber das wäre bei der Jugend wirklich zu viel des Guten gewesen. Eindeutig Handwerkskunst. Wollen wir doch hoffen, dass die zukünftigen Abfüllungen der Brennerei ein ähnlich hohes Niveau halten können.

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