Strathisla 50yo (Gordon & MacPhail, Cask 3474, 1965)

Name Strathisla Single Malt Whisky Strathisla 50yo, Gordon & MacPhail, Cask 3474, 1965
Alter 50 Jahre (1965/2016)
Alkohol 43 %
Abfüller Gordon & MacPhail (licensend bottling)
Fassnummer 3473
Lagerung Sherry Butt
Sonstiges Nicht kühlgefiltert, kein Farbstoff
Region Speyside
Kategorie Handwerkskunst

Farbe Zwischen Rostbraun und dunklem Bernstein
Geruch Verführerische Mischung aus Holz und Sherry direkt zum Anfang, Räucherfleisch (also mehr Fleisch als Rauch), etwas Anis, in Alkohol eingelegte Rosinen und Pflaumen, feuchtes moderiges Holz, Vanille, kräftig und doch irgendwie verschlossen, Trockenfrüchte, später würziger Sherry, ein paar Nelken, immer noch leicht bissiger Alkohol, rote Weingummis, Stroh, im Hintergrund noch etwas Süße von Trockenfrüchten und Vanille, auch der Sherry wird weicher, dazu eher trockenes Holz (Holzabteilung im Baustoffhandel)
Geschmack Weich und süß, dann Holz gefolgt von Kirschen, Sherry und Orange, sehr spritzig-lebendig, ein wenig holzige Bitterkeit, leicht säuerlich, Ingwer, hier und da eine Paranuss, ein paar tropische Trockenfrüchte, gut gezogener schwarzer Tee
Finish Recht lang, sanfte Rauchnote, natürlich Sherry, Mentholfrische, wieder etwas Anis, immer noch Tee, sanft bittere Haselnüsse, Getreide, ein wenig Maggikraut, würziges junges Holz, zum Ende immer noch leicht säuerliche Sherryaromen

Aromen Frucht Getreide Süße Holz Würze Alkohol Rauch

Mein Fazit Warum muss man so einen alten Whisky vor dem Abfüllen eigentlich verdünnen? Weil es Firmenpolitik ist? Bullsh…! Der Dram hat auch mit 43% noch genügend Power durch den Alkohol, so dass eine echte Prozentangabe hier bestimmt nicht falsch gewesen wäre. Der Alkohol ist aber auch das einzige, was mich an der Abfüllung stört. Ansonsten ist es wieder mal ein richtig schönes Beispiel dafür, was Holz und Sherry aus einem Destillat nach vielen Jahrzehnten Reifung machen können (das war im übrigen auch die Abfüllung mit der längsten Reifungszeit, die ich bisher im Glas hatte). Und 50 Jahre sind eine verdammt lange Zeit für einen Whisky. Der Dram ist nicht übermäßig abwechslungsreich, dafür aber kräftig und lange noch nicht ausgelutscht. Man spürt das Alter an keiner Stelle wegen seiner konstanten säuerlichen Frische und Spritzigkeit. Da ist schon sehr lecker, wie ich finde. Hinzu kommt, dass sich die Aromen gut ergänzen und einander nicht übertreffen wollen. Wie gesagt, ein wundervoller Dram, der niemanden überfordert und sogar für neugierige (und wohlhabende) Einsteiger eine Empfehlung sein kann. Wenn nur diese Firmenpolitik nicht wäre…

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