Der Whisky, der Torf und der Rauch

Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn: den Rauch in seinem Whisky. Dazwischen gibt es wohl keine Mischungen aus Schwarz und Weiß. Aussagen vom schlichten ‚Bah!‘ über ‚an einem Aschenbecher lecken‘ und ‚je rauchiger, desto besser‘ bis hin zu ‚das ist doch das Beste am Whisky‘ lassen sich den mehr und weniger geneigten Whiskytrinkern zu diesem Thema entlocken. Der Torf bzw. der Rauch, der aus dem abbrennenden Torf das Malz trocknet, ist in einem Whisky sicherlich das hervorstechendste geschmackliche Merkmal – und polarisiert mehr als andere Aromen.

Weiterlesen

The Peerless Collection

Duncan Taylor Peerless

Peerless. Das Online-Wörterbuch LEO übersetzt dieses englische Wort ins Deutsche mit ‚unvergleichlich‘. Schlägt man den Begriff ‚peerless‘ im Oxford Dictionary nach, werden auch dort Begriffe wie unequalled und unrivalled – also ebenfalls Übersetzungen für ‚unvergleichlich‘ oder ‚unerreicht‘ – als Erklärungen angegeben. Gibt man Abfüllungen von Whisky den Namen ‚Peerless Collection‘, muss man also schon etwas recht besonderes abfüllen können. Und das konnte und kann der unabhängige schottische Abfüller Duncan Taylor – aus besonderem Grund, der in der Geschichte der Firma zu suchen ist.

Weiterlesen

Der 4-fache Glencadam

Glencadam Destillerie

Glencadam fällt nun nicht unbedingt in die Kategorie von Destillerien, deren Namen zu aller erst genannt werden, wenn in einem Gespräch das Thema ‚Whisky‘ angeschnitten wird. Hier sind es eher die Glenfiddich’s, die Ardbeg’s oder die Glenlivet’s, von denen man als normalsterblicher Whiskytrinker häufiger mal hört. Auch in den Regalen von Supermärkten oder Flughäfen geht die Präsenz von Abfüllungen der Glencadam Destillerie gegen Null. Doch woran liegt das? Ist es die Verfügbarkeit der Abfüllungen von Glencadam? Sind es vertriebspolitische Gründe? Oder liegt es am Ende gar am Geschmack? Ich habe mich der Sache mal angenommen und am Ende den Selbsttest gewagt: Den 4-fachen Glencadam.

Weiterlesen

Wolfburn – das Nordlicht Schottlands

Wolfburn ist der Name einer Destillerie, die sich zur Zeit am äußersten nördlichen Ende des schottischen Festlandes im Bau befindet. Der Eine oder Andere wird sich jetzt wahrscheinlich wundern, warum der Name Wolfburn bekannt klingt. Das dürfte daran liegen, dass Wolfburn schon im 19. Jahrhundert als Whiskybrennerei in Thurso registriert war. Aber lange, lange ist das her. Von der alten Destillerie zeugen heute nur noch ein paar einzelne Mauersteine, die bei genauerem Hinsehen auf Feldern westlich von Thurso zu finden sind. Die neue Wolfburn Destillerie entsteht jedoch nicht weit vom alten Standort.

Weiterlesen

Glenlivet 15yo

Name Glenlivet Alter 15 Jahre Alkohol 40 % Abfüller Glenlivet Lagerung Bourbonfässer Sonstiges Kühlgefiltert, mit Farbstoff Region Speyside Kategorie Handwerkskunst   Farbe Rotgold Geruch Frucht, Sherry, ein wenig Blumenduft, etwas Karamell, hier und da ’ne Nuss, prickelt aber sticht nicht Geschmack Samtweich, Zitrusfrucht, Vanille, Malz, vorne süß hinten herb Finish Nicht allzu lang, aber angenehm und ausgewogen, mit nussiger Eiche und Würze Im Detail Frunchtaroma und Zitrusgeschmack sind deutlich aber nicht dominant In keiner Weise auffällig Das Malz nicht ganz so ausgeprägt wie die Früchte

Weiterlesen

Unabhängige Brennereien

Als eine der wenigen noch unabhängigen Single Malt Destillerien in Schottland wurde vor kurzem für die Rekordsumme von 58 Millionen Britischen Pfund Bruichladdich an den französischen Spirituosenkonzern Remy Cointreau verkauft. Gut, Remy Cointreau befindet sich noch unter Kontrolle der Gründerfamilie, aber dennoch kann man bei dem professionell ausgerichteten Portfolio der Firma nicht davon ausgehen, dass Bruichladdich die unternehmerische Unabhängigkeit behält, für die man sich bisher so stark gemacht hatte. Wenn solch eine Brennerei sich also der reinen Marktwirtschaft verschreibt, ist es doch höchste Zeit, mal ein Auge auf die restlichen unabhängigen Single Malt Destillerien zu werfen. Doch wann ist eine Destillerie unabhängig?

Weiterlesen

Ein Freund von Laphroaig

Sind Sie schon ein Freund von Laphroaig? Oder vielleicht ein Wächter von Glenlivet? Oder gar Mitglied im Komitee von Ardbeg? Nein? Dann wird es aber höchste Zeit! Wir schreiben schließlich das 21. Jahrhundert und das Internet ist das Kommunikationsmedium von Gegenwart und Zukunft. Genau das scheinen in dieser Zeit auch die Destillerien zu entdecken, wenn es darum geht, neue Vertriebswege zu erschließen und den Kunden an die hauseigene Brennblase zu binden. Bisher war es jedenfalls immer so, dass die Destillerien, die mit der Zeit gegangen sind, auch überlebt haben.

Weiterlesen

Whiskywelten: Deutschland

Mit Racke Rauchzart fing in Deutschland wohl alles an. In der Retrospektive gab es nach dem erfolgreichen Wiederaufbau des Landes nach dem 2. Weltkrieg Ende der 50er Jahre wieder das Verlangen, das Leben genießen und nicht zuletzt selbst bestimmen zu können. Doch Whisky, der für diese Gefühle stand, war damals für den Otto-Normalverbraucher noch unerschwinglich. In dieser Zeit wurde 1958 der Racke Rauchzart – damals noch als Red Fox Whisky – von der Firma Racke als Verschnitt von schottischem Malt Whisky und günstigem deutschem Getreidebrand auf den Markt gebracht. Doch wenn ich heute mit meinem Vater darüber rede, hätte die Geschichte des Whisky in Deutschland dort auch schon wieder aufhören können.

Weiterlesen

Whisky, eine lange Geschichte

Whisky hat eine Jahrhunderte alte Tradition und erzählt viele Geschichten. Das Wort Whisky ist aus dem Gälischen uisge beatha (uschga-BE-ha oder ui-sga-BA) oder vom Irischen uisce beatha (ischke-BA-ha) entstanden. Beides wurde dem lateinischen aqua vitae entlehnt, also Wasser des Lebens. Auch der nordische Aquavit hat die gleiche Wortherkunft. Im Laufe der Jahrhunderte wurde aus dem Gälischen „uisge beatha“ dann nach einigen Umwegen von den Engländern der Begriff Whisky geprägt.

Weiterlesen