Servicewüste Whiskywelt?

Ich schreibe heute über ein möglicherweise etwas pikanteres Thema. Ich schreibe über Sitten und Unsitten, die mir beim Ausleben meines Hobbys, also bei der Suche nach gutem Whisky und dem Genuss von eben diesem, immer häufiger auffallen und teilweise sogar sauer aufstoßen. Ich schreibe eine Augenblicksaufnahme, die sich auf meinen persönlichen Erfahrungen und Erwartungen als Kunde gründet. Ich will damit keinesfalls jemanden schlecht machen sondern eher Anregungen aus Sicht des Kunden bringen. Und ich will keinesfalls alle über einen Kamm scheren, da es neben Schatten auch viel Licht gibt, sowohl im Inland wie auch im Ausland. Soweit die Präambel…

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Highland Park 21yo (Acorn, Brut de Fût, 1992)

Name Highland Park Alter 21 Jahre Alkohol 66,8 % Abfüller Acorn Lagerung Sherryfass Sonstiges Nicht kühlgefiltert, keine Farbstoffe Region Islands (Orkney) Kategorie Handwerkskunst   Farbe Ein dunklerer Bernstein, irgendwie sherryartig Geruch Kein Alkohol (erstaunlich!), vielmehr Heu und Honig, dazu säuerliche Zitrusfrüchte, wachsige Holzpolitur, eine leichte Meeresbrise, verdünntes Maggi, altes Rosinenbrot, aber kein richtiger Sherry Geschmack Direkt prickelnd auf der Lippe, im Mund dann erst kurz weich und süß, jetzt kommt etwas Sherry über Fruchtigkeit, fast mundfüllend, auch hier etwas Salz, doch dann entzündet der Alkohol einen Flächenbrand auf der Zunge…

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Highland Park 15yo Edition One Earl Magnus

Name Highland Park Edition One (Earl Magnus, 1994) Alter 15 Jahre Alkohol 52,6 % Abfüller Highland Park Lagerung Amerikanische Eiche Sonstiges Nicht kühlgefiltert, keine Farbstoffe Region Islands (Orkney) Kategorie Handwerkskunst   Farbe Durchschnittlicher Bernstein mit einem Touch matter Bronze Geruch Heidekräuter, Orangenschale, Grapefruit, Blütenhonig, ein Hauch von ätherischen Ölen Geschmack Zunächst süßlich, ein wenig salzig, aber schon kurz danach mischen sich Pfeffer und ein wenig Lakritze zur Süße, irgendwie leicht Finish Mittellang, fruchtig, immer noch süßlich-scharf, leichte Bitterkeit, hier kommt auch ein klein wenig Rauch hinzu Im Detail Vornehmlich Zitrusfrüchte…

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Scotch aus Schottland

Bunnahabhain Logo Scotch Whisky

Scotch kommt natürlich aus Schottland. Whisky, der in anderen Ländern produziert wird, darf sich nicht so nennen. Das gleiche gilt in der EU ja auch für andere geschützte Herkunftsbezeichnung wie Champagner aus Champagne, für Parmaschinken aus der Provinz Parma oder das spontangärende Lambic Bier, das nur aus Belgien kommen darf. Doch das ist nur die eine Seite des Geschäfts. Die andere Seite dreht sich um die Frage, wo die Einnahmen aus dem äußerst lukrativen Verkauf von schottischen Malt Whiskys hinfließen. Schottland? Nein, das wäre ein Trugschluss.

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Der Whisky, der Torf und der Rauch

Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn: den Rauch in seinem Whisky. Dazwischen gibt es wohl keine Mischungen aus Schwarz und Weiß. Aussagen vom schlichten ‚Bah!‘ über ‚an einem Aschenbecher lecken‘ und ‚je rauchiger, desto besser‘ bis hin zu ‚das ist doch das Beste am Whisky‘ lassen sich den mehr und weniger geneigten Whiskytrinkern zu diesem Thema entlocken. Der Torf bzw. der Rauch, der aus dem abbrennenden Torf das Malz trocknet, ist in einem Whisky sicherlich das hervorstechendste geschmackliche Merkmal – und polarisiert mehr als andere Aromen.

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Highland Park’s Valhalla Collection

Highland Park Thor

Was haben Thor, Loki, Freya und Odin gemeinsam? Ja, genau, sie sind Figuren aus der nordischen Mythologie. Aber was haben sie mit Whisky zu tun? In der Whiskywelt sind es ganz einfach Namen für Abfüllungen der Destillerie Highland Park, die neben Scapa als eine der beiden Brennereien auf der Insel Orkney nördlich des ‚Festlandes‘ von Schottland ihre Heimat hat. Dort hat man im letzten Jahr die Valhalla Collection in einer ersten Edition mit dem Namen ‚Thor‘ aufgelegt. Bis 2015 soll auf den Thor jedes Jahr noch eine weitere Abfüllungen folgen, eben mit den bereits genannten Namen Loki, Freya und Odin.

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Highland Park 12yo (ca. 2005)

Name Highland Park Alter 12 Jahre (alte Ausführung) Alkohol 40 % Abfüller Highland Park Lagerung Bourbon und Sherry Sonstiges Kühlgefiltert, keine Farbstoffe Region Islands (Orkney) Kategorie Lustigmacher   Farbe Braun-rötlicher Bernstein Geruch Marzipan, Vanille, Rosinenbrot und etwas Sherry mit Rauch Geschmack Belebt die Zunge: vorne süß, mittig salzig und hinten bitter Finish Recht lang, malzig-salzig, rauchig-krautig und nussig-bissig Im Detail Wenig reine Frucht, nur ein paar Trauben und etwas Zitrus im Geruch Nicht bei 40% Viel Brot in der Nase und noch mehr Malz im Finish Viel Süße kommt von…

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The Peerless Collection

Duncan Taylor Peerless

Peerless. Das Online-Wörterbuch LEO übersetzt dieses englische Wort ins Deutsche mit ‚unvergleichlich‘. Schlägt man den Begriff ‚peerless‘ im Oxford Dictionary nach, werden auch dort Begriffe wie unequalled und unrivalled – also ebenfalls Übersetzungen für ‚unvergleichlich‘ oder ‚unerreicht‘ – als Erklärungen angegeben. Gibt man Abfüllungen von Whisky den Namen ‚Peerless Collection‘, muss man also schon etwas recht besonderes abfüllen können. Und das konnte und kann der unabhängige schottische Abfüller Duncan Taylor – aus besonderem Grund, der in der Geschichte der Firma zu suchen ist.

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Wolfburn – das Nordlicht Schottlands

Wolfburn ist der Name einer Destillerie, die sich zur Zeit am äußersten nördlichen Ende des schottischen Festlandes im Bau befindet. Der Eine oder Andere wird sich jetzt wahrscheinlich wundern, warum der Name Wolfburn bekannt klingt. Das dürfte daran liegen, dass Wolfburn schon im 19. Jahrhundert als Whiskybrennerei in Thurso registriert war. Aber lange, lange ist das her. Von der alten Destillerie zeugen heute nur noch ein paar einzelne Mauersteine, die bei genauerem Hinsehen auf Feldern westlich von Thurso zu finden sind. Die neue Wolfburn Destillerie entsteht jedoch nicht weit vom alten Standort.

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Unabhängige Brennereien

Als eine der wenigen noch unabhängigen Single Malt Destillerien in Schottland wurde vor kurzem für die Rekordsumme von 58 Millionen Britischen Pfund Bruichladdich an den französischen Spirituosenkonzern Remy Cointreau verkauft. Gut, Remy Cointreau befindet sich noch unter Kontrolle der Gründerfamilie, aber dennoch kann man bei dem professionell ausgerichteten Portfolio der Firma nicht davon ausgehen, dass Bruichladdich die unternehmerische Unabhängigkeit behält, für die man sich bisher so stark gemacht hatte. Wenn solch eine Brennerei sich also der reinen Marktwirtschaft verschreibt, ist es doch höchste Zeit, mal ein Auge auf die restlichen unabhängigen Single Malt Destillerien zu werfen. Doch wann ist eine Destillerie unabhängig?

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