Zu Beginn des Abschnittes über Verkostungen nur zwei Zitate, die den Sinn einer Verkostung sehr gut verdeutlichen:
Der Geschmack ist allen Menschen natürlich, sie haben ihn aber nicht alle in gleichem Maße.
– Jean-Jacques Rousseau (Schweizer Philosoph und Komponist, 1712-1778)
Wie der Geruch zum Geschmack, so verhält sich Erinnerung zur Gegenwart.
– Jean Paul (Deutscher Schriftsteller, 1763-1825)
Oder anders ausgedrückt:
Eine Verkostung und deren Ergebnis ist der äußerst subjektive Versuch, die Farbe, den Geruch und den Geschmack eines Whiskys zu bestimmen. Eine Verkostung kennt also weder richtig noch falsch. Rousseau redet natürlich vom allgemeinen „guten Geschmack“. Wollte man seine Aussage auf eine Verkostung übertragen, müsste man sie sicherlich zu „… sie haben nur alle ihren eigenen“ ändern.
Aus diesem Grund werde ich mein subjektives Empfinden beim Trinken eines Whiskys auf diesen Seiten auch anders ausdrücken, als man es gewohnt ist. Demnach ist ein Whisky
- für die Desinfektion von Fleischwunden brauchbar
- ideal zum Mischen mit Cola
- in reiner Form konsumiert ein Lustigmacher
- ein Zeichen guter Handwerkskunst
- einfach nur ein Gottesgeschenk
Das zweite Zitat beschreibt, dass der Mensch durchlebte Situationen eher mit einem Geruch verbindet als mit einem Geschmack. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass der Geruchssinn so viel nuancierter bewerten kann als der Geschmackssinn. Der Geruch sollte bei richtig durchgeführten Verkostung daher auch der bestimmende Faktor für die Erinnerung an einen „guten“ Whisky sein. Der Geschmack steht dabei eher für eine gegenwärtige Empfindung.