Lagern

Die meisten Malts Whiskys werden heute aus Kostengründen in preisgünstigen Fässern aus amerikanischer Eiche gelagert, in denen vorher Bourbon-Whiskey reifte. Um speziell Malt Whisky bestimmte Geschmacksnoten zu geben, wird der Whisky nach einigen Jahren in andere Fässer umgefüllt, in denen vorher Sherry, Rum, Portwein oder gelegentlich auch sehr stark rauchige Whiskys reiften. In diesen Fässern erlangt der Whisky dann seine endgültige Reife. Diesen Vorgang nennt man finish.

Erst nach einer dreijährigen Lagerung darf sich der Alkohol nach einem Gesetz der Europäischen Union Whisky nennen. Ein großer Teil dieses Whiskys wird für die Herstellung von Blended Whisky verwendet. Ein geringerer Teil wird als Single Malt in Flaschen abgefüllt.

Folgende Fasstypen finden für die Lagerung häufig Anwendung:

  • das meistverwendete schottische Hogshead (Inhalt: ca. 250 Liter)
  • das Gorda (Inhalt: ca. 700 Liter)
  • das Port Pipe (Inhalt: ca. 650 Liter)
  • das Madeira Drum (Inhalt: ca. 650 Liter)
  • das spanische Sherry Butt (Inhalt: ca. 500 Liter)
  • das Puncheon (Inhalt: ca. 320 Liter)
  • das Barrique (Inhalt: ca. 300 Liter)
  • das amerikanische Barrel (Inhalt: ca. 200 Liter)
  • das Quarter Cask (auch Firkin) (Inhalt: 45-80 Liter)
  • das Blood Tub (Inhalt: ca. 40 Liter)

Durch die Poren der Eichenfässer verdunsten während der Zeit der Lagerung pro Jahr bis zu ein Prozent des Whiskys. Diesen Anteil nennt man Angel’s Share (Anteil der Engel). Indische Destillerien kalkulieren aufgrund des deutlich wärmeren Klimas übrigens mit einem Angel’s Share von insgesamt 9 bis 12% für die Mindestreifezeit.

Vor dem Abfüllen in Flaschen wird in den meisten Fällen der Inhalt mehrerer Fässer miteinander verschnitten, also vermischt. Da die einzelnen Fässer in der Qualität mitunter leicht schwanken, wird so eine möglichst konstante Qualität erreicht. Allerdings gibt es auch Abfüllungen aus nur einem einzelnen Fass (single cask).

Um Trübstoffe aus dem Whisky zu entfernen, wird meistens noch eine Kaltfilterung durchgeführt. Hierzu wird der Whisky auf unter 10°C abgekühlt, wodurch die Fremdstoffe ausfallen und gefiltert werden können. Jedoch gehen durch diesen Vorgang auch Fette verloren, die ein wesentlicher Geschmacksträger sind. Aus diesem Grund wird bei besonderen Abfüllungen auf eine Filtration verzichtet. Diese Whiskys nennen sich dann non chill-filtered. Die Filterung erfolgt, ebenso wie die Zugabe von Zuckerkulör (spirit caramel = E 150) zum Erreichen einer dunkleren Farbe, einzig aus ästhetischen Gründen.

Durch die Zugabe von Wasser wird der Whisky auf eine übliche Trinkstärke von 40-46% verdünnt und anschließend in Flaschen gefüllt. Allerdings gibt es auch Whiskys, die mit Fassstärke (cask strength) in die Flasche kommen.

Nach der Abfüllung verändert sich der Charakter eines Whiskys nicht mehr, sofern er kühl, trocken, stehend und ohne starke Sonneneinstrahlung gelagert wird.

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