Geschichte

Whisky hat eine Jahrhunderte alte Tradition und erzählt viele Geschichten. Das Wort Whisky ist aus dem Gälischen uisge beatha (uschga-BE-ha oder ui-sga-BA) oder vom Irischen uisce beatha (ischke-BA-ha) entstanden. Beides wurde dem lateinischen aqua vitae entlehnt, also Wasser des Lebens. Auch der nordische Aquavit hat die gleiche Wortherkunft. Im Laufe der Jahrhunderte wurde aus dem Gälischen „uisge beatha“ dann nach einigen Umwegen von den Engländern der Begriff Whisky geprägt.

Das Wort Whisky wurde erst im Jahre 1736 zum ersten Mal nachweislich erwähnt. Dieser Whisky der ersten Jahre entsprach jedoch so gar nicht dem, was wir heute darunter verstehen und teilweise mit teurer Münze bezahlen. Als Whisky gelten im 16. und 17. Jahrhundert auch andere gebrannte also destillierte Hochprozenter mit Würzzusätzen. Von wegen 3 Jahre lagern und dann noch mit 40% anfüllen. Das war damals noch völlig unbekannt.

Obwohl „aqua vitae“ Im Jahre 1494 erstmalig in schottischen Steuerunterlagen, den Exchequer Rolls, urkundlich belegbar erwähnt wurde, streiten sich die Gelehrten immer noch darüber, ob es letztendlich die Schotten oder die Iren waren, die den Whisky erfunden haben. Nur eines ist sicher: es waren die Kelten, die alles in Gang gesetzt haben. In den Exchequer Rolls steht jedoch vermerkt, dass der Benediktiner-Mönch John Cor aus der damaligen schottischen Hauptstadt Dunfermline knapp ein halbe Tonne Malz eingekauft hat, um damit das Wasser des Lebens herstellen zu können. Daraus konnte der Mönch Whisky für die Füllung von etwa 400 Flaschen destillieren.

Der Whisky war jedoch ursprünglich nicht mehr als ein Abfallprodukt des Anbaus von Gerste in den schottischen Highlands. Im Sommer wurde die Gerste als Grundnahrungsmittel und Viehfutter angebaut. Im Winter wurde aus den überschüssigen Vorräten ein wärmespendender Schnaps gebrannt, der ursprünglich nur als Medizin verwendet wurde. Da nach wenigen Jahren bereits etliche Verstöße gegen alle vernünftigen Regeln zur Einnahme von Medikamenten zu verzeichnen waren, entstand im Laufe der Jahre entstanden eine große Anzahl an privaten Destillerien. Praktisch jeder Klan in Schottland produzierte seinen eigenen Whisky.

Mit der Popularität des Getränkes stiegen dann aber auch die Erwartungen der Machthaber an die möglichen Einnahmen aus Steuern und Abgaben durch die Produktion von Whisky. Steuern wurden erstmals 1643 in Irland erhoben; Schottland ließ sich nicht lange bitten und zog 1644 nach. Seit dieser Zeit war eine Lizenz zum Brennen notwendig. Ohne Lizenz war man Schwarzbrenner, wovon es allerdings eine Menge gab! Und die Zahl der Schwarzbrenner und Schmuggler war so groß, dass man sich die Gesetzgeber am Ende dazu genötigt sahen, die Produktion ohne staatliche Lizenz komplett zu verbieten.

Die ältesten Destillerien aus dieser Zeit, die auch heute noch produzieren, sind Kilbeggan in Irland, gegründet 1757, und Glenturret (1775) sowie Bowmore (1779) in Schottland. Erst mit einem Gesetz aus dem Jahre 1823, dem Act of Excise, wurde das Destillieren von Whisky in Schottland jedoch auch unter legalen Voraussetzungen lukrativ. Der Erste, der diese Möglichkeit erkannte, war George Smith, der 1824 die Destillerie Glenlivet gründete.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann man dann damit, Whiskys verschiedener Herstellungsarten und Destillerien zu vermischen und der Blend war geboren, als günstiger Whisky für die Massen Europa’s. Natürlich war hier auch ein wenig Glück im Spiel, da zu dieser Zeit eine Reblausplage in Frankreich Spirituosen wie Wein, Cognac und Brandy zu einer Seltenheit machte.

Der Single Malt Whisky, wie er heute bei Kennern so beliebt und begehrt ist, wurde allerdings erst wesentlich später neu „erfunden“, nachdem dessen Herstellung in den länger zurückliegenden Jahrhunderten bei kleineren Brennereien ganz normal war. Glenfiddich wagte den Schritt zur Abfüllung eines Single Malts im Jahre 1963 zum ersten Mal und hatte mit der Vermarktung des Single Malts einen großen Erfolg. Ein neuer Trend war geboren. Single Malt Whiskys haben heute jedoch immer noch nur einen Marktanteil von 10 Prozent. Die anderen 90% werden nach wie vor von Blends gedeckt.

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