Name |
Laphroaig (German Vintage 1991) |
Alter |
23 Jahre |
Alkohol |
52,6 % |
Abfüller |
Laphroaig |
Lagerung |
Sherry Hogsheads (1st fill & refill) |
Sonstiges |
Nicht kühlgefiltert, keine Farbstoffe |
Region |
Islay |
Kategorie |
Lustigmacher |
|
|
Farbe |
Bernstein mit ein wenig glänzendem Zinnober |
Geruch |
Süßlich-fruchtiger und intensiver Rauch, junge Zitrusfrüchte, etwas Tabak, Karamell, würzige Rosinen, der Rauch lässt nach, dahinter ein paar Veilchen, gar ein wenig süßliches Malz und Honig |
Geschmack |
Weich und fruchtig, natürlich mit Rauch, etwas salzig, reifere Früchte als in der Nase, jedoch kaum Sherry, wird etwas trocken-mehliger, erst später kommt ein gute Portion alkoholische Schärfe hinzu |
Finish |
Recht lang, Malz geht direkt über in weichen Rauch, nicht mehr süßlich sondern eher warm, jetzt mit viel angenehm trockenen Holz, ein paar Nüsse, mineralische Salznoten, zum aufkommenden reifen Sherry gesellt sich doch noch trockene Bitterkeit, sanfte Mentholnoten am Ende |
 |
Im Detail |
 |
Früchte gibt es, doch müssen sie sich einem Cask Strength Laphroaig unterordnen |
|
 |
Wirkt insbesondere im Mund intensiv |
|
 |
Nicht der Rede wert |
|
 |
Der Sherry kann nicht, das Karamell will nicht, doch der Rauch wirkt süßlich |
|
 |
Spät kommen Holzaromen, sehr angenehm, aber eben auch sehr spät |
|
 |
Tabak, Honig, Salz, Menthol… Herz, was willst du mehr |
|
 |
Durchgehend deutlich, aber nicht durchgehend dominant, baut gar etwas ab |
 |
Mein Urteil |
Das ist schon ein leckerer Single Malt. Einfach, nicht überfordernd, dennoch kraftvoll, interessant und sogar typisch für die Brennerei. Und da beginnt auch mein Zweifel an dem Sinn dieser Abfüllung. Warum sollte ich 260 Euro und mehr für einen Whisky ausgeben, der zwar mehr als 2 Jahrzehnte in Sherryfässern gelagert wurde, deren (fehlende) Kraft sich dem Brennereicharakter jedoch deutlich unterordnen muss? Wenn schon Sherry drauf steht, sollte auch Sherry drin sein. Solch ein Geschmackserlebnis kann ich wesentlich günstiger bekommen, wenn ich beispielsweise einen Triple Wood öffne. Dann verzichte ich zwar auf etwas Alkohol, bekomme aber auch Aromen präsentiert, die mehr an Sherry und Frucht erinnern. Für mich ist das eine klare Ausnutzung der Friends of Laphroaig, die sich diese teure Abfüllung vorbestellen mussten ohne den Geschmack zu kennen. Daumen waagerecht für die Abfüllung, Daumen runter für Laphroaig. Ich glaube, ich werde die Jubiläumsabfüllungen zur 200. Geburtstag der Brennerei in diesem Jahr nach diesem Erlebnis erst einmal vorsichtig angehen. |
 |