Stein auf Stein

Stein's Kennetpans Distillery Kennetpans. Dieser Begriff wird sogar vielen von denen, die sich eingehender mit Whisky beschäftigen, nicht viel sagen. Dennoch bedeutet die Kennetpans Distillery, nahe des Städtchens Alloa in den Lowlands am Firth of Forth zwischen Sterling und Dunfermline gelegen, sehr viel für die Produktion von Whisky, wie wir sie heute kennen. Hier wurde unter der Stein-Dynastie zum ersten Mal Whisky in industriellem Stil destilliert. Und die Stein’s konnten nicht nur diese Errungenschaft in ihr Ahnenalbum schreiben. Auf die Initiativen dieser Familie gehen etliche andere Brennereigründungen zurück, genauso wie die Erfindung der Patent Still oder der erste kommerziell organisierte Export von schottischem Whisky. Heute ist die Brennerei eine Ruine – und sie ist ein Stück Whiskygeschichte.

Die Überschrift ‚Stein auf Stein‘ passt in diesem Zusammenhang sowohl zu der für die damalige Zeit riesigen Brennerei Kennetpans als auch zu der Familie der Stein’s, in der buchstäblich ein Stein auf den anderen folgte, die industriell Großes leisteten und die zu ihrer Zeit eine der mächtigsten Familien in Schottland waren – letzteres natürlich auch mit dem angeheirateten Einfluss über eine andere große schottischen Whisky-Dynastie, den Haig’s.

Wie aber begann es mit den Stein’s? Gehen wir dafür zurück ins 12. Jahrhundert.

Mönche errichteten damals ein Kloster in den Kennetpans, einem Landstrich entlang des Firth of Forth im heutigen Clackmannanshire. Sie lebten von der Gewinnung von Siedesalz und brannten irgendwann auch Uisge Beatha, das gälische Wasser des Lebens. Der erste Stein siedelte sich vermutlich des Ende 16. Jahrhunderts – ebenso vermutlich aus den heutigen Niederlanden stammend – als Bauer in Craigton an, einem Dorf in der Gegend südlich von Alloa. John sein Vorname, wie der so vieler seiner Nachfahren auch – neben James und Robert in dieser Familie ein genealogischer Alptraum.

Stammbaum Stein und Haig

Beispiel gefällig? Der vorgenannte John Stein heiratete den Annalen Glauben schenkend im Jahre 1595 seine Marian Galloway. Sein Enkel, John Stein, heiratete 60 Jahre später Janet Galloway. Und sein Ur-Urenkel, James Stein, machte das gleiche 120 Jahre später mit Hellen Galloway. Ich bin mir sicher, dass ich noch weitere Verbindungen zwischen einem Stein und einer Galloway aus dem gleichen Stammbaum finden könnte. Auf der Hand liegende Verwechslungen seien mir im Folgenden also bitte verziehen… trotz bestem Wissen und Gewissen.

Einige Quellen zufolge entstand unweit der Stelle, wo heute die Ruinen der Stein-Kennetpans-Brennerei stehen, 1638 eine erste Brennerei. Diese, unbedeutend wie sie war, wurde zu Beginn der 1720er Jahre von John Stein’s Urenkel, Andrew Stein, übernommen bzw. durch die neue und erst danach kommerziell arbeitende Kennetpans Destillerie ersetzt.

Kennetpans Lageplan von 1840Andrew’s Söhne, John und James Stein, formten daraus im folgenden Jahrzehnt die Brennerei, die 100 Jahre später verlassen wurde und heute in Trümmern liegt. Schon 1733 war Kennetpans die größte Brennerei ihrer Zeit und die Stein’s erhoben sich zu den bedeutendsten Industriellen Schottlands. Man kann sich dabei auch ziemlich sicher sein, dass sie ihren Einfluss für ihre eigenen Interessen ausreichend geltend machten. Der Begriff der ‚Whisky-Mafia‘ wurde in den folgenden Jahr(zehnt)en durchaus verwendet.

Nach dem Tod von John Stein (Senior) 1773 wurde das heute noch sichtbare dreigeschossige Hauptgebäude von seinem Sohn, John Stein (Junior), hinzugefügt. Etwa zur gleichen Zeit, 1777, baute dessen Bruder James die nahe gelegene Brennerei Kilbagie auf. Auch hier wurde auf Innovation gesetzt, installierte man dort bald eine der ersten Dreschmühlen Schottlands.

Beide Brennereien zusammen erreichten in den kommenden Jahren eine Produktionsmenge, die für die damaligen Verhältnisse schlicht unvorstellbar war – es wurde über eine halbe Million Gallonen Alkohol pro Jahr produziert, wofür 7600 Tonnen Getreide benötigt wurden. Produktionsreste wurden an 7000 Rinder und 2000 Schweine verfüttert, die zu den Brennereien gehörten und an Schlachter verkauft wurden.

Kennetpans war ein unglaublich großer Komplex. Mit Kilns, Getreidelager, Mälzerei, Lagerhäusern und Werkstätten. Die beiden Stills waren wie die von Kilbagie für schottische Verhältnisse riesig, mit flachem Boden für effektives Brennen. Leere Fässer wurden auf dem Gelände gelagert, volle Fässer sicher in Lagerhäusern verschlossen.

Kennetpans HafenEs wurde sogar ein eigener Hafen erbaut, um Waren wie Kohle, Getreide oder Alkohol schneller transportieren zu können. Der Landweg war für diese Mengen nicht (mehr) geeignet. Teile des Hafens, an dem damals mehrere Schiffe gleichzeitig anlegen konnten, sind heute noch sichtbar.

1780 ließen die Stein’s zwischen Kennetpans und Kilbagie einen knapp 1,5 km langen Kanal graben, um auch Kilbagie den Anschluss an den Hafen zu ermöglichen. Der Kanal wurde später jedoch durch eine Eisenbahnstrecke ersetzt, die eine der ersten in Schottland war.

Zur gleichen Zeit baute Robert Stein die Kincaple Brennerei nahe St. Andrews und John Stein die Bow Street Distillery in Dublin, aus der 1805 die Jameson Brennerei hervorging. Letzterer kaufte auch Marrowbone Lane in Dublin, eine Brennerei, die schon 1750 eröffnet wurde.

Kennetpans Mühlraum Schwungrad DampfmaschineAußerdem wurde in eine neue Wasserpumpe von Thomas Newcoman investiert, mit der man Kohle leichter in Minen zugänglich machen konnte. 1786 wurde auch die alte Windmühle, die das Mühlrad zum Mahlen des Malzes antrieb, durch eine Dampfmaschine ersetzt – diese soll ebenfalls die erste in ganz Schottland gewesen sein.

Der Grund für diese Expansionen muss nicht lange gesucht werden: die Stein’s verdienten sich in dieser Zeit ein goldenes Näschen mit dem organisierten Export von Alkohol nach England, bei dem sie Vorreiter waren.

1777 waren es nur 2000 Gallonen Alkohol, aus denen Gin gemacht werden sollte, der für London bestimmt war. 9 Jahre später deckte man mit fast 900.000 exportierten Gallonen weit um die 40% des Ginbedarfs in England, auch Dank des Wash Act von 1784, der die kontrollierte Produktion von Whisky und Gin in den schottischen Lowlands anregen sollte. Zum Vergleich: die Zahlungen an Ausfuhrsteuer von Kennetpans und Kilbagie waren zu dieser Zeit höher als die gesamte Grundsteuer, die in Schottland gezahlt wurde.

Bei solchen Summen ging es natürlich nicht länger ganz legal zu und Bestechung war ein Mittel zum Zweck. Auch für James Stein. Er steckte einem Steuerbeamten 1795 bei einem Essen einen Umschlag mit £500 (heute wohl etwa £60.000 wert) in die Tasche, inklusive eines Zettels, auf dem Stand: ‚dies wiederholt sich jedes Jahr, wenn es keine Verfolgung gibt‘. Das Gericht sah darin jedoch keinen Versuch zur Steuerhinterziehung oder für Bestechung. Nun ja…

Zum Ausgleich des Wash Act erhöhte der Scotch Distillery Act von 1786 die Abgaben auf die Größe der Brennblase (nicht auf die Produktionsmenge!) wiederum drastisch – wir reden für die Lowlands von einem Faktor 54 in den 12 Jahren bis 1798. Das wirkte. Schon 1787 exportierten die Stein’s nur noch 32.000 Gallonen.

Kennetpans und Kilbagie waren zu dieser Zeit zu 100% vom Export nach England abhängig. Um die höheren Abgaben zu kompensieren, nutzen die Stein’s sozusagen jeden Tropfen, den ihre Brennblasen hergaben. Ein Katz und Maus-Spiel mit der Steuerbehörde, an dessen Ende die Brennblasen mehr als 90 Mal täglich befüllt worden sein sollen und die zu destillierende Maische vorgeheizt wurde. Nur 8 Minuten dauert der Vorgang von Entleeren und Befüllen der Stills in den besten Zeiten.

Man kann sich nur schwer vorstellen, dass das Resultat für den direkten Genuss empfohlen werden konnte. Zumal nicht nur Malz verwendet wurde, um Steuern zu umgehen, sondern ein nicht zu kleiner Anteil Getreide dem Prozess beigemischt wurde. Der Großteil dieses Brandes (ich will es nicht Whisky nennen) wurde also zu Gin ‚verfeinert‘, was anfänglich wiederum die Londoner erfreute, jedoch nicht die britischen Brenner.

Und neben deren Einfluss in der Politik waren auch deren Produktionskapazitäten extra riesig, wenn ich vorher geschrieben hatte, dass Kilbagie und Kennetpans riesige Stills besaßen. Die Brennblasen der größten britischen Brennerei, der Vauxhall Distillery in London, fassten unglaubliche 13.000 Gallonen. Kilbagie als größte schottische Brennerei kam gerade einmal auf 2.773 Gallonen (2100 wash still, 673 spirit still). So… who’s the boss?

Kennetpans Zeichnung Mahlwerk, drawing mill      Kennetpans Zeichnung Dampfmaschine, drawing steam engine

Es kam aber noch schlimmer. Ab 1788 musste ein schottischer Brenner den Behörden im Rahmen des Lowland License Act ein Jahr im Voraus mitteilen, dass er Alkohol exportieren wolle. Dieses Jahr ohne Einnahmen bedeutete nicht nur den Bankrott für die Stein’s und die Haig’s in Schottland, die für knapp die Hälfte der Whiskyproduktion in den Lowlands standen, sondern auch den Abschied von 480 Arbeitsplätzen in und um Kennetpans und Kilbagie.

Gar nicht zu reden von den Bauern der Gegend, die ihre Gerste auf Kredit an die Brenner abgaben und erst nach Verkauf der Spirituosen im nachfolgenden Jahr bezahlt wurden. James Haig schuldete bei seinem Konkurs 1788 den Bauern und Getreidehändlern, die an ihn geliefert hatten, beispielsweise £20.000 (heute £3.000.000). Verbindlichkeiten zur Royal Bank of Scotland betrugen hingegen nur £1.800. Das Ganze mal 3 bis 4 und man kann sich das gesellschaftliche Ausmaß der Konkurse gut vorstellen.

Der Act schützte aber den Markt englischer Brenner, gab es doch zwischen 1790 und 1794 keinerlei versteuerten Import aus Schottland. Dennoch ist es ein Fingerzeit zur Bedeutung dieses Industriezweiges, wenn man bedenkt, dass man die schottischen Steuereinnahmen sonst sehr gut zur Füllung leerer Kriegskassen hätte nutzen können.

Glücklicherweise hatten die Stein’s sich in Irland mittlerweile mehrere zweite Standbeine aufgebaut, die ihnen ein wenig embargofreien Spielraum gaben. Und James Stein hatte sich – ob zum Zweck der Diversifizierung oder aus Spaß an der Freude – in der Zwischenzeit sogar einen 300-Tonnen-Walfänger zugelegt, der in Grönland große Fische fangen sollte. Darüber hinaus setzte er auch auf Kohleminen und Eisenhütten.

Kennetpans RuineDie schottische Konkursmasse der Stein’s wurde zunächst von David Stewart erworben, aber 1791 von den Geschäftsleuten Thomas Dundas und John Francis Erskine zurückgekauft, um sie an die befreundeten Stein’s zu verpachten, die 1795 die Produktion wieder aufnahmen. Man konnte ja sehen, dass der Grund für den Konkurs in äußeren Umständen und nicht in geschäftlichem Unvermögen der ehemaligen Besitzer zu suchen war. Dundas und Erskine fungierten in dieser Zeit zugleich als Sprachrohr für schottische Brenner gegenüber der Regierung.

1795 war auch das Jahr, in dem John Stein den gesamten Gerstevorrat an die Regierung verkaufte, um die Folgen einer Getreidenot zu lindern. Zwei Jahre später war man schon wieder mit Steuerzahlungen in einer Höhe von £31.255 im Rückstand, die man aber noch rechtzeitig auftreiben konnte, bevor ein weiteres Konkursverfahren eröffnet werden konnte. Es war eine ziemlich schwierige Zeit.

Wiederum zwei Jahre später wurden in Kennetpans ’nur‘ noch etwas mehr als 50.000 Gallonen Alkohol produziert und für die Zeit nach 1803 gibt es keinen Beleg für weitere Exporte nach England. Man nimmt an, dass die Produktion von Kennetpans zu diesem Zeitpunkt komplett für den schottischen Markt bestimmt war, was wegen der wegfallenden Steuern sicher auch lukrativer war als ein Export.

James Stein, der Gründer von Kilbagie, verstarb 1804 in Riga, von wo aus er in der Zwischenzeit die Porter-Brauerei seines Sohnes John in St. Petersburg leitete, der zunächst Brennmeister in der Canonmills Destillerie war und 1796 einen Sitz im Parlament für Bletchingley erhielt. James‘ Sohn Robert installierte 1826/27 seinen ersten Prototypen einer kontinuierlich arbeitenden Brennblase bei Kilbagie, eine ‚Stein Patent Still‘. Diese wurde von Aneas Coffey weiterentwickelt und ist seit 1830 unter dem Namen ‚Coffey Still‘ oder ‚Patent Still‘ bekannt.

Der Tod von John Stein (Junior) 1825 bedeutete das endgültige Aus für Kennetpans. Da die Brennerei lange nicht modernisiert worden war, konnte man dort schlichtweg nicht auf den steigenden Bedarf an Grain Whisky reagieren. Die Ruinen von heute sind der sichtbare Beweis.

Kilbagie wurde hingegen in den 1830ern von John Stein & Co. übernommen. Dort wurde 1845 eine industriell brauchbare Coffey Still installiert und die Produktion von Malt Whisky auf Grain Whisky umgestellt. Allerdings musste auch Kilbagie 1852 die Lichter ein letztes Mal ausmachen und wurde später zu einer Papiermühle umgebaut.

John Haig, 1802Aber nicht nur die Stein’s sahen Potential in Grain Whisky. Auch John Haig, der 1824 die Brennerei Cameronbridge (oder Cameron Bridge) gründete und zeitgleich den ersten Blend der Firma ‚Haig Gold‚ auf den Markt brachte, setzte dort schon ab 1827 eine Patent Still von Robert Stein ein und produzierte Grain Whisky. Diese wurde erst 1929 außer Betrieb genommen.

Apropos Stein und Haig… ich möchte gerne eine nahezu unbeweisbare Vermutung aufstellen. Die Stein’s sollen ursprünglich aus den Niederlanden stammen und die Haig’s sollen das Brennhandwerk in den Niederladen erlernt haben. Könnte es sein, dass sich die Wege der beiden Familien schon dort kreuzten und nicht erst in Clackmannanshire? Ein Indiz dafür ist zeitlicher und örtlicher Natur: Robert Haig ist der erste dokumentierte Whiskybrenner in der Haig-Familie und lebte Anfang bis Mitte des 17. Jahrhunderts auf der südlichen Seite des River Forth in Throsk und damit nur knapp 3 km von dem Ort entfernt, in dem sich die ersten Stein’s niederließen. Der erste dokumentierbare Stein lebte dort zwar schon ab Ende des 16. Jahrhunderts, aber wer sagt denn, dass es nicht Robert Haig’s Vater war, Sir James Haig, der in den Niederlanden das Destillieren erlernte?

Das Band zwischen den Familien Stein und Haig setzte sich aber auch auf persönlicher Ebene fort. 1751 heirateten Margaret Stein, Tochter von John Stein (Senior), und John Haig (of Gartlands), dem Großvaters des Cameronbridge-John-Haigs, und bekamen 10 gemeinsame Kinder. 1794 gab es eine weitere Hochzeit zwischen den beiden Familien. Janet Stein, Tochter von John Stein (Junior), heiratete William Haig, Sohn von John Haig (of Gartlands) und Gründer der Seggie Brennerei (1810).

Hinzu kommen noch drei andere interessante Hochzeiten in der Whiskybranche, in die diese beiden Familien verwickelt waren: zum einen heiratete Margaret Haig, Tochter von John Haig (of Gartlands), 1768 den John Jameson aus Alloa, der später in der Stein’schen Bow Street Destillerie arbeitete und diese 1805 zur Jameson Brennerei machte. Zum anderen war dies 1848 die Hochzeit zwischen James Stein, Brenner bei Ardenistiel und Sohn des Parlamentariers John Stein, und Margaret Ramsay, Schwester von John Ramsay, der seit 1836 die Brennerei in Port Ellen besaß. Zuletzt heiratete Isabella Stein, ebenfalls Tochter von John Stein (Junior), John Jameson (Junior). Ganz schön kompliziert mit all den John’s und Margaret’s… übersichtlicher ist wohl der Stammbaum weiter oben.

Kennetpans RuineDennoch – wenn es um das Geschäft ging, schenkten sich die beiden Familien nicht viel, im Gegenteil. Sie griffen einander mitunter und munter (geschäftlich) an, und sie zogen ganz sicher Vorteil aus finanziellen Schwierigkeiten der anderen Partei, um einen Teil der Geschäfte an sich reißen zu können.

Die Spuren der Stein-Dynastie in der Whiskybranche verlieren sich allerdings Mitte der 1850er Jahre mit der Schließung der Sunbury Brennerei. Diese wurde 1806 von James Haig gegründet und 1834 von Graham Menzies & Co. erworben. 1855 wurde Sunbury von Graham Menzies wieder abgestoßen, weil sie zu klein und daher durch die Caledonian Distillery ersetzt wurde. Übernommen wurde sie von… John Stein & Co. Allerdings gab es für Sunbury bereits 1856 das endgültige Aus.

Einer besseren Übersicht halber liste ich hier einmal die Brennereien, in die die Stein-Familie im Laufe der früheren Jahrzehnte direkt verwickelt war:

  Gegründet / Versteuerter Alkohol (Gallonen)
  Brennerei übernommen von 1798/99 1817
Kennetpans 1720er / – Andrew Stein 51.290 106.683
Kilbagie 1777 / – James Stein 76.340 unbekannt
Kincaple ca. 1780 / – Robert Stein 12.489 unbekannt
Bow Street (Dublin) 1780 / – John Stein unbekannt unbekannt
Marrwobow Lane (Dublin) 1750 / 1780 John Stein unbekannt unbekannt
Canonmills 1780 / 1790 John Stein 101.158 93.258
Hattonburn 1780 / 1795 Andrew Stein 23.893
Thormond Gate (Limerick) 1809 / – Stein (20% Anteil) unbekannt unbekannt
Marlfield (Clonmel) 1769 / 1817 John Stein & Co. unbekannt unbekannt
Kirkliston 1795 / 1825 Andrew Stein 14.843 6.492
Port Ellen 1821 / 1848 James Stein (Manager) unbekannt unbekannt
Sunbury 1806 / 1855 John Stein & Co. 184.760
 

Die Stein’s blieben der Industrie als solcher nach dieser letzten Schließung und nach dem Bau bzw. Besitz von insgesamt 10 Whiskybrennereien in Schottland und Irland jedoch erhalten. Sie konzentrierten sich nach ihrem Ausflug in die Whiskywelt nur wieder mehr auf das Frachtgewerbe und das Ingenieurwesen – zwei Interessen, die sie zu ihrer ursprünglichen Stärke geführt hatten.

Und noch ein Nachtrag zu den Steinen von Kennetpans:
Einige Gebäude der Kennetpans Brennerei wurde in der Mitte des vorigen Jahrhunderts abgerissen, und Steine vom Abriss wurde angeblich für den Bau der Kincardine Bridge verwendet. Doch wie Brian Townsend, Autor des Buches ‚Scotch Missed‘ es ausdrückt:

Kennetpans war es, wo das Brennen die Bauernhöfe verlassen hat und zu einer echten Industrie wurde. Der Geburtsort der modernen Brennkunst.

Entsprechend wurde vor ein paar Jahren damit begonnen, die Ruinen der Kennetpans Brennerei wegen ihrer historischen Bedeutung zu restaurieren. Es liegt also irgendwann wieder Stein auf Stein.

Bildnachweise:
Titelbild: @GavinRoberts84 (Twitter)
Kennetpans Lageplan: Clackmannanshire Archives & Local History Service
John Haig: @Diageo_News (Twitter)
Andere Bilder: Rod Graham von smellthemalt.blogspot.com

Vielen Dank an Euch, dass ich die tollen Bilder hier verwenden darf!

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