Bevor Missverständnisse aufkommen: Caperdonich wird nicht wieder auferstehen. Nachdem ich schon viel zur bewegten Geschichte von Caperdonich geschrieben habe, begebe ich mich nun auf eine Reise in die Zeit, in der die Brennerei in den 1960ern nach mehr als 60 Jahren aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt wurde. In den National Archives des Vereinigten Königreiches fand ich hierzu eine alte Akte (Zeichen 37264/64), die viele interessante Informationen über den Bauantrag und die Erteilung der Brenngenehmigung enthält.
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Stammbäume ohne Wurzel
Wer Whisky trinkt, trinkt auch immer ein Stück Geschichte. Nicht nur, weil guter Whisky viele Jahre reifen muss, sondern auch, weil Destillerien ihr Produkt oft auf Grundlage ihrer Geschichte bewerben. Und am Ende auch verkaufen. Nur leider entsprechen diese Geschichten, diese Stammbäume, nicht immer der ganzen Wahrheit. In einigen Fällen ist ein „Established 1832“ oder ein „Since 1876“ bestenfalls eine Werbegeschichte – ein Stammbaum ohne Wurzel.
WeiterlesenGlen Buchenbach, Glen Els, Glenora
Die Gemeinsamkeit dieser drei Namen mit Bezug zu Whisky ist unschwer zu erkennen: die Vorsilbe „Glen“. Eine englische Übersetzung des gälischen Wortes „gleann“, auf deutsch: Tal. Der große Unterschied zwischen den drei Namen, von denen keiner aus Schottland kommt, ist nicht so leicht auszumachen. Zwar wurde gegen alle von der Scottish Whisky Association (SWA) geklagt, doch nur eine Brennerei gewann den Rechtsstreit – um die Nutzung des Wortes „Glen“. Bei den Klagen ging es um den Schutz von geografischen Herkunftsangaben und traditionellen Spezialitäten. Oder nicht?
WeiterlesenWhisky selber machen
Wer das Stadium des Johnnie-Walker-auf-Eis-Trinkens ein gutes Stück hinter sich gelassen hat, wird schon die aromatische Vielfalt des Single Malts entdeckt haben. Es gibt wohl keine andere Spirituose, die geschmacklich so viel zu bieten hat wie Whisky. Einige von denen, die sich durch die unterschiedlichen Fasstypen und Brennereien durchprobiert haben, wollen aber mehr. Den meisten davon ist es genug, ein Whiskyfass ihr Eigen nennen zu können, das zum Beispiel in einer schottischen Brennerei reift. Ganz schlimme Fälle gehen aber noch einen Schritt weiter: sie wollen ihren eigenen Whisky machen. Ok,…
WeiterlesenWer ist David Lloyd George?
England. London. Stadtteil Westminster. Wir reisen 106 Jahre zurück in der Zeit und schreiben das Jahr 1915. Der Erste Weltkrieg war in vollem Gange. Premierminister in den ersten beiden Kriegsjahren war Herbert Henry Asquith. Unter ihm diente zunächst als Schatzkanzler und ab 1915 als „Munitionsminister“… David Lloyd George.
Doch was hat dieser mit Whisky zu tun?
WeiterlesenDie 6 Zutaten für guten Whisky
6 Zutaten? Aber es sind doch nur 3… Gerste, Wasser und Hefe. Sonst kommt ja nichts in einen guten (schottischen) Malt Whisky rein. Oder sieht der einfach nur doppelt?
Das sind, zugegeben, berechtigte Fragen. Und nein, ich sehe nicht doppelt. Ich möchte nur die klassische Zutatenliste für Whisky ein wenig erweitern und wenigstens 3 Ingredienzen hinzufügen. Unerlässliche, wie ich meine. Genauso wie hoffentlich auch der geneigte Leser es nach dem Lesen meiner Worte meinen wird.
Malt Whisky herzustellen ist ja im Grunde ziemlich einfach. Gerste wird zu Malz, Malz wird gemahlen und eingeweicht, Hefe dazu, ein paar Mal destillieren und reifen lassen. Gerste, Wasser, Hefe… Whisky fertig.
WeiterlesenStein auf Stein
Kennetpans. Dieser Begriff wird sogar vielen von denen, die sich eingehender mit Whisky beschäftigen, nicht viel sagen. Dennoch bedeutet die Kennetpans Distillery, nahe des Städtchens Alloa in den Lowlands am Firth of Forth zwischen Sterling und Dunfermline gelegen, sehr viel für die Produktion von Whisky, wie wir sie heute kennen. Hier wurde unter der Stein-Dynastie zum ersten Mal Whisky in industriellem Stil destilliert. Und die Stein’s konnten nicht nur diese Errungenschaft in ihr Ahnenalbum schreiben. Auf die Initiativen dieser Familie gehen etliche andere Brennereigründungen zurück, genauso wie die Erfindung der Patent Still oder der erste kommerziell organisierte Export von schottischem Whisky. Heute ist die Brennerei eine Ruine – und sie ist ein Stück Whiskygeschichte.
WeiterlesenWhisky wissenschaftlich
Keine Bange, trotz Überschrift werde ich jetzt nicht sonderlich wissenschaftlich, mit Beschreibungen von umfangreichen Versuchen, komplizierten Berechnungen, abgehobenen Theorien oder so. Es bleibt diesbezüglich ziemlich harmlos. Obwohl… einen kleinen Versuch möchte ich mir doch erlauben: versucht nach 3 bis 4 Drams mal die Überschrift fehlerfrei zu auszusprechen 🙂 (nein, es gibt nichts zu gewinnen)
Einige werden sich sicher schon einmal diese (oder eine ähnliche) Frage gestellt haben: Wie wird man eigentlich Brennmeister, Master Distiller oder Master Blender?
Destillerien aus der dritten Reihe
Auch wenn ich in den letzten Monaten keine Tasting-Notes online gestellt habe, heißt das ja nicht, dass ich mich nicht mit Whisky beschäftige. So haben mich zwei Aussagen, die ich der letzten Woche gehört habe, ein wenig stutzig gemacht. Zum einen ging es da um Whiskydestillerien aus der dritten Reihe, zum anderen um die Frage, aus welchen Gründen Konzerne welche Brennereien schließen. Man kann beide Fragen natürlich getrennt betrachten, man kann aber auch durchaus Zusammenhänge sehen, wie ich finde.
WeiterlesenWhiskyreise – Teil 7: Stirling und nach Hause
Der Morgen unseres letzten Tages begann standesgemäß mit einmal Full Scottish auf dem Frühstücksteller. Ich tauschte mit Klaus sein Haggis mit meinen Zwiebelringen. Win-win. Dieses Frühstück war ein weiterer, klarer Pluspunkt des Friars Wynd, zusammen mit dem netten Personal.
Ich fragte Martin und Klaus in einer Kaupause, ob sie denn lieber Stirling Castle oder die Deanston Brennerei am Vormittag besuchen wollten. Zeit war leider nur für eins von beiden.