Caperdonich – die Auferstehung

Caperdonich Distillery 1965 Reconstruction Drawing Still House

Bevor Missverständnisse aufkommen: Caperdonich wird nicht wieder auferstehen. Nachdem ich schon viel zur bewegten Geschichte von Caperdonich geschrieben habe, begebe ich mich nun auf eine Reise in die Zeit, in der die Brennerei in den 1960ern nach mehr als 60 Jahren aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt wurde. In den National Archives des Vereinigten Königreiches fand ich hierzu eine alte Akte (Zeichen 37264/64), die viele interessante Informationen über den Bauantrag und die Erteilung der Brenngenehmigung enthält.

Weiterlesen

Whiskyreise – Teil 6: Bowmore, Ardbeg

Schottlands Landkarte in Nationalfarben

Dieser Tag sollte vom Papier her der härteste für Kai und mich werden. Bowmore hatte seinen Open Day und wir hatten dort zwei Tastings gebucht, das erste davon schon um 9.30 Uhr. Für den Abend hatte Michael eine private Führung bei Ardbeg für unsere Reisegruppe arrangiert. Mit Jackie Thomson, der Chefin vom Visitor Center bei Ardbeg. Ein kleines Highlight bei unserem Besuch des Feis Ile. Aber dazu später mehr.

Es sollte aber auch der Tag des schlechten Gewissens für mich sein, vergnügte ich mich doch mit Kai in schottischen Brennereien, anstatt meinen Hochzeitstag zusammen mit meiner (sehr verständnisvollen) Frau zu feiern.

Weiterlesen

Caperdonich – das hässliche Entlein

Caperdonich Cask 7425 von 1972

Ja, ich gebe es zu. Ich trinke nicht nur Single Malts, ich sammle auch ein paar Besondere. Speziell die meiner Lieblingsbrennerei Caperdonich. Warum gerade Caperdonich? Am unbestreitbar fehlenden Flair dieses seit 2010 dem Erdboden gleich gemachten hässlichen Entleins liegt es sicher nicht. Auch der Ursprung von Caperdonich und ihre Geschichte sprechen nicht unbedingt dafür, ebenso wenig wie das Ende. Doch mir ist nicht unbedingt die Herkunft meines Glasinhaltes wichtig, mir geht um dessen Geschmack. Und hier hat diese Speyside-Brennerei einiges zu bieten. Wenn ich kurz auf das „Warum“ antworten will, sage ich meist: Weil man nie genau weiß, was in der Flasche wirklich drin ist… wenn man nicht vorher schon probiert oder Tastingnotes gelesen hat. Naja, ich habe noch andere Ausreden Gründe. Vieles scheint möglich, und ich habe bisher noch nicht einmal die Spitze des Eisberges probiert.

Weiterlesen

Unabhängige Brennereien

Als eine der wenigen noch unabhängigen Single Malt Destillerien in Schottland wurde vor kurzem für die Rekordsumme von 58 Millionen Britischen Pfund Bruichladdich an den französischen Spirituosenkonzern Remy Cointreau verkauft. Gut, Remy Cointreau befindet sich noch unter Kontrolle der Gründerfamilie, aber dennoch kann man bei dem professionell ausgerichteten Portfolio der Firma nicht davon ausgehen, dass Bruichladdich die unternehmerische Unabhängigkeit behält, für die man sich bisher so stark gemacht hatte. Wenn solch eine Brennerei sich also der reinen Marktwirtschaft verschreibt, ist es doch höchste Zeit, mal ein Auge auf die restlichen unabhängigen Single Malt Destillerien zu werfen. Doch wann ist eine Destillerie unabhängig?

Weiterlesen