Das Ende der Unabhängigen Abfüller

Gordon & MacPhail Logo

… ist sicherlich noch nicht gekommen. Wenn der größte Unabhängige Abfüller auf dem Markt, Gordon & MacPhail aus der schottischen Stadt Elgin, jedoch vermeldet, dass man ab 2024 keinen Whisky aus fremden Brennereien mehr abfüllen wird, ist das schon eine kleine Überraschung für die Whiskywelt. Der neue Fokus auf Abfüllungen aus den hauseigenen Brennereien Benromach und The Cairn ist auf jeden Fall mehr als ein einschneidender Schritt für diese 128 Jahre alte Firma. Was das für den bald ehemaligen Unabhängigen Abfüller bedeutet, wird die Zeit zeigen müssen.

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Genuss vs. Gewinn

Caperdonich Cask 7425 von 1972

Beim Whisky läuft es im Grunde doch nicht anders als in anderen Geschäftszweigen. Wer Whisky herstellt oder verkauft, möchte an seinem Produkt verdienen. Manche können mehr verdienen, weil der Kunde gerne mehr bezahlt, manche bekommen nicht so viel vom Kuchen. Das ist Marktwirtschaft. Doch wann ist das Ende der Fahnenstange erreicht?

Diese Diskussion ist schon unzählige Male geführt worden, auch von Whiskyliebhabern, die sicherlich zu derjenigen Kundengruppe zählen, die den einen und anderen Euro zu viel für ein Luxusprodukt bezahlt. Das will ich darum auch nicht weiter vertiefen. Ich möchte nur gerne mein Ende der Fahnenstange erläutern.

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Auferstehung von Port Ellen, Brora und Rosebank

Port Ellen Destillerie Islay von Meer aus

Meinen Senf? Nein, den will ich eigentlich nicht zum Thema abgeben. Andere haben schon genug darüber geschrieben, viele sehr informativ, manche eher impulsiv. Doch die Ankündigungen durch Diageo und Ian MacLeod zu den Wiedereröffnungen der von vielen längst abgeschriebenen Brennereien fand ich so ungewöhnlich, dass ich gerne ein paar meiner Gedanken dazu schreiben möchte. Weniger als „meinen Senf“ als um zu schauen, wie sich die Pläne entwickelt haben, wenn ich mir diesen Post in 5 oder 10 Jahren noch einmal durchlese… und die neuen Malts probiere.

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WWW – WeihnachtsWhiskyWichtel

Weihnachtswichtel

Weihnachten ist ein schöne Zeit. Besinnlich, ruhig, ein kleine Auszeit. Oder nicht? Na, wie auch immer… Weihnachten bietet auch die schöne Tradition des Wichteln mit kleinen Geschenken für jeden, der dabei sein will. Diese Tradition hat mittlerweile auch in der Whiskywelt Einzug gehalten. Ich freue mich darum jedes Jahr auf ein paar leckere Wichteldrams, die in einem Whiskyforum (mal ein wenig Werbung dafür gemacht: derwhisky.de) die Runde machen. Die Drams müssen nichts besonderes sein, können es aber. Es muss nicht viel sein, kann es aber. Es kann lecker sein, aber das ist eine subjektive Betrachtung. Jeder gibt eben ein wenig von dem, was er aus seinen Flaschen entbehren kann und was er gerne mit anderen Maltheads teilen möchte. So habe ich es jedenfalls bei den Wichteln gehalten, die ich verschickt habe.

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Augen auf beim Whiskykauf

Ardbeg Very Young

Jeder, der hier liest, wird sich schon einmal eine Flasche Whisky gekauft haben. Oder er hat es ernsthaft in Betracht gezogen. Für die meisten wird es um Abfüllungen gehen, deren Kauf keine große Bresche in die Haushaltskasse schlägt. Aber es gibt auch Flaschen, deren Preis hoch 3-stellig oder gar 4-stellig ist. Und das kann Betrüger auf den Plan rufen, die sich mit gefälschten Whiskyflaschen einen schnellen Euro verdienen wollen. ‚Echt jetzt?‘ wird der eine oder andere sicher fragen wollen. Ja, echt, es gibt unechten Whisky. Nicht im haushaltskassenverträglichen Bereich (da würde sich der Aufwand einer Fälschung nicht lohnen), aber ab einem niedrigen 3-stelligen Preisniveau kann es schon vorkommen. Kann, wohlgemerkt, nicht muss!

Also: Augen auf beim Whiskykauf!

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Whiskyreise – Teil 6: Bowmore, Ardbeg

Schottlands Landkarte in Nationalfarben

Dieser Tag sollte vom Papier her der härteste für Kai und mich werden. Bowmore hatte seinen Open Day und wir hatten dort zwei Tastings gebucht, das erste davon schon um 9.30 Uhr. Für den Abend hatte Michael eine private Führung bei Ardbeg für unsere Reisegruppe arrangiert. Mit Jackie Thomson, der Chefin vom Visitor Center bei Ardbeg. Ein kleines Highlight bei unserem Besuch des Feis Ile. Aber dazu später mehr.

Es sollte aber auch der Tag des schlechten Gewissens für mich sein, vergnügte ich mich doch mit Kai in schottischen Brennereien, anstatt meinen Hochzeitstag zusammen mit meiner (sehr verständnisvollen) Frau zu feiern.

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Whiskyreise – Teil 5: Laphroaig, Lagavulin, Ardbeg

Schottlands Landkarte in Nationalfarben

Unser Plan für diesen Tag war nicht ohne. Wir wollten von Port Ellen raus zum Kildalton Cross, um neben den kulinarischen Spezialitäten von Islay auch etwas von der Kultur und der Natur der Insel zu erleben. Irgendwas um die 26 km. Zu Fuß. Völlig stressfrei. Und unser Plan war so gut. Zu Beginn sollte es einen Abstecher nach Lagavulin oder Ardbeg geben, um frisches Proviant in Flüssigform einzuladen. Bei Lagavulin mussten wir sowieso reinschauen, weil wir ja das Ambassador-Tasting um 11 Uhr gebucht hatten. Dann wären wir gemütlich raus nach Kildalton und falls wir auf dem Rückweg geschwächelt hätten, wäre uns der letzte Teil des Rückweges mit dem Bus von Ardbeg leichter gefallen. Leider, leider, leider machte uns das Unglück mit dem Stuhl am Vorabend und mein Schienenbein an diesem Morgen einen dicken Strich durch die Rechnung. So eine Tour war an diesem Tag einfach nicht drin.

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Whiskyreise – Teil 3: Tarbert, das Schiff

Schottlands Landkarte in Nationalfarben

Der Sonntag begann genauso wie der Samstag für uns. Ein gediegenes schottisches Frühstück zum Start und über das Mittagessen mussten wir uns an diesem Tag keine weiteren Gedanken machen. Nachdem wir alle alkoholtechnisch relevanten Sehenswürdigkeiten von Campbeltown schon am Vortag besucht hatten, war der Vormittag bis zur Busfahrt zum Schiff in Tarbert für einen kleinen Stadtrundgang reserviert. Vom B&B aus ging es zuerst den Low Askomill Walk raus in Richtung Davaar Island. Eine schöne, kurze Route für einen Spaziergang bei schönem Wetter, vorbei an sehenswerten Herrenhäusern und dem Craigard House, das wir uns gut als Hotel für unseren nächsten Besuch in Campbeltown vorstellen konnten. Zurück in Campbeltown ging es die Main Street rauf zum Sheriffs Office und über ein paar Seitenstraßen wieder runter zum Hafen. Nach einer kurzen entspannenden Pause auf einer Parkbank im Sonnenschein haben wir uns etwas Geld gekauft, um das B&B bezahlen zu können. Die freundliche Landlady hat uns noch viel Spaß beim Feis Ile gewünscht und wir machten uns auf zur Bushaltestelle.

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Anam na h-Alba – die Seele Schottlands

Anam na h Alba

Wer weiß, was oder wer ‚Anam na h-Alba‘ ist? Kurze Aufklärung: Es ist die gälische Übersetzung des Begriffs ‚die Seele Schottlands‘ und der Name eines unabhängigen deutschen Abfüllers von Malt Whisky aus Schottland und Irland. In den letzten Tagen machten immer wieder Neuigkeiten über Anam na h-Alba die Runde, die nicht nur für Anam na h-Alba sondern auch für Whiskyliebhaber einige erfreuliche Veränderungen mit sich bringen werden. Genau die richtige Zeit also, Thomas Skowronek (rechts im Bild) ein wenig über seine Vergangenheit und die Zukunft von Anam na h-Alba zu befragen…

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Mit dem Recht auf Inhalt

Richterhammer vor europäischer Flagge Fahne

Was ist eigentlich in einer Flasche Whisky? Whisky, klar. Doch was muss, was sollte und – vor allen Dingen – was darf ein Abfüller dem Kunden über den Ursprung, das Alter und die Zusammensetzung des Whiskys wirklich erzählen? Vor einigen Tagen machte in diesem Zusammenhang eine Meldung die Runde, wonach die Scotch Whisky Association (SWA) den unabhängigen Abfüller Compass Box ‚freundlich‘ darauf aufmerksam gemacht hat, dass die Beschreibung einiger ihrer Abfüllungen nicht mit §12.3 der EU-Verordnung Nr. 110/2008 (Begriffsbestimmung, Bezeichnung, Aufmachung und Etikettierung von Spirituosen (…)) konform gehen.
 
Was war geschehen?

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