Wie viel Alkohol kommt ins Fass?

Ardbeg Whiskyfässer

Die Herstellung von Whisky ist detailliert geregelt. Aus Getreide muss er gemacht sein. In Eichenholz soll er wenigstens 3 Jahre lagern, und die Fässer dürfen nicht größer als 700 Liter sein. Er muss mit mindestens 40% in Flaschen abgefüllt werden. Nicht geregelt und dennoch als eine Art „Industriestandard“ hat sich eine Füllstärke für Fässer von 63,5% etabliert. Doch warum?

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Der Stil des Hauses

Springbank Longrow Hazelburn

Lange habe ich darüber nachgedacht, was ich zu diesem Thema schreiben könnte. Der Stil einer Destillerie… was ist das? Wie kann man diesen definieren? Wie beschreibt man sowas? Gibt es überhaupt einen Stil des Hauses, ein Geschmacksprofil? Ändert er sich mit der Zeit? Kann man ihn eventuell auch an der Region festmachen, in der eine Brennerei liegt? Wodurch wird dieser ‚Brennereicharakter‘ beeinflusst? Fragen über Fragen. Und natürlich Antworten.

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Whisky aus Gletschereis

Isfjord Arctic Single Malt Whisky

Untertitel: „Was es nicht alles gibt?“ Oder: „Wie man aus der Not eine Tugend macht.“ Und zur Präzisierung der Überschrift: „aus Gletschereis“ ist korrekt, „mit Gletschereis“ wäre falsch. Es gibt nun wirklich einen Single Malt Whisky, der aus Gletschereis hergestellt wird. Da sind die Schotten alle so stolz auf ihr ach-so-reines Quellwasser, und nun das! Reiner als Gletschereis geht es doch wohl wirklich kaum. Ist das nur ein Spaß oder doch ernst gemeint? Letzteres, so viel kann ich vorweg nehmen.

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Glenfiddich 19yo Age of Discovery (Bourbon)

Name Glenfiddich Age of Discovery Alter 19 Jahre Alkohol 40 % Abfüller Glenfiddich Lagerung Borubonfässer Sonstiges Kühlgefiltert, mit Farbstoff Region Speyside Kategorie Lustigmacher Farbe Dunklerer Bernstein Geruch Fruchtig, Orange, reife Ananas, junger Pfirsich, Grapefrucht, etwas harziges Holz, wird säuerlicher, Holzpolitur, recht späte Vanille (für ein Bourbonfass), viel Vanille, künstliches Apfelaroma (wie in Kaugummi), Müsli mit Trockenfrüchten Geschmack Würzig, Holz, herbe Gewürze, leicht angebranntes Karamell, etwas bissiger Alkohol, dann ein wenig cremiger werdend, reifere Südfrüchte, aber immer noch eine Menge Holz und Karamell, leichte Bitterkeit von Kaffeebohnen, wird auch hier wieder…

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Whiskyreise – Teil 5: Laphroaig, Lagavulin, Ardbeg

Schottlands Landkarte in Nationalfarben

Unser Plan für diesen Tag war nicht ohne. Wir wollten von Port Ellen raus zum Kildalton Cross, um neben den kulinarischen Spezialitäten von Islay auch etwas von der Kultur und der Natur der Insel zu erleben. Irgendwas um die 26 km. Zu Fuß. Völlig stressfrei. Und unser Plan war so gut. Zu Beginn sollte es einen Abstecher nach Lagavulin oder Ardbeg geben, um frisches Proviant in Flüssigform einzuladen. Bei Lagavulin mussten wir sowieso reinschauen, weil wir ja das Ambassador-Tasting um 11 Uhr gebucht hatten. Dann wären wir gemütlich raus nach Kildalton und falls wir auf dem Rückweg geschwächelt hätten, wäre uns der letzte Teil des Rückweges mit dem Bus von Ardbeg leichter gefallen. Leider, leider, leider machte uns das Unglück mit dem Stuhl am Vorabend und mein Schienenbein an diesem Morgen einen dicken Strich durch die Rechnung. So eine Tour war an diesem Tag einfach nicht drin.

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Kilkerran 11yo (Work in Progress 7, Bourbon)

Name Kilkerran (Work in Progress 7) Alter 11 Jahre (2004/2015) Alkohol 54,1 % Abfüller Glengyle Lagerung Bourbonfässer Sonstiges Nicht kühlgefiltert, kein Farbstoff Region Campbeltown Kategorie Lustigmacher   Farbe Zwischen Gold und Apfelsaft Geruch Würzig-fruchtig, Getreide, saurer Apfel, Mandarine, Orange, Lavendel, eine gute Portion Karamell und etwas Vanille, deutliche Meeresbrise, zwischenzeitlich eine leichte Rauchfahne, ein wenig angebrannter Rotkohl, Buttermilch, mit leicht stechendem Alkohol Geschmack Fruchtig (Zitrus), reifer als in der Nase, salzig, Rauch kommt auch, ein wenig Erdbeergelee, leichte Bitterkeit von schwarzem Tee, der Alkohol brennt etwas zu sehr Finish Recht…

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Kein Whisky ohne Eiche

Ardbeg Whiskyfässer

Ein Whisky aus Schottland muss mindestens 3 Jahre in Fässern aus Eichenholz reifen, bevor er sich Scotch Whisky nennen darf. So steht es in der Scotch Whisky Regulation. Die Fässer, die schottische Brennereien zumeist für die Reifung ihres Destillates verwenden, kommen aus den USA, wo sie oft für die Reifung von Bourbon verwendet werden. Gebrauchte Bourbonfässer aus amerikanischer Weißeiche werden gerne verwendet, weil sie dem schottischen Whisky einen charakteristischen Geschmack verleihen. Ergänzend hierzu werden oft auch Fässer aus europäischer Eiche eingesetzt, in denen vorher Sherry, Port oder diverse Weinsorten lagerten. So weit, so gut. Doch was passiert, wenn nicht genügend Fässer oder – schlimmer noch – nicht genügend Eichenholz zur Herstellung der Fässer zur Verfügung stehen?

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Whisky-Mythen, aufgeklärt

Bowmore Washback

Ach, was ranken sich im vermeintlichen Allgemeinwissen über Whisky doch Mythen. Damit meine ich natürlich nicht die im mystischen Verstand des Wortes. Es sind eher solche, die in der Öffentlichkeit über das Lebenswasser immer wieder verbreitet wurden und werden, bei näherer Betrachtung jedoch allenfalls als Vorurteil oder als Unwahrheit angesehen werden können. Nur weil Aussagen oft genug wiederholt werden, steigert das bekanntlich nicht deren Wahrheitsgehalt. Was ist also wirklich dran an den Mythen um das Lebenswasser? Was ist wahr, was ist falsch? Im Folgenden die Wahrheit zu den 10 wohl beliebtesten Whisky-Mythen.

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Turbo-Reifung

Fary Lochan New Spirit

Wie sagt man doch noch so schön? ‚Gut Ding will Weile haben‘. Das gilt nicht zuletzt für die Reifung von Whisky. Warum sonst sollte man einem echten Whisky sonst vorschreiben wollen, dass er mindestens 3 Jahre in Eichenholzfässern zu lagern hat? Und wenn man der Werbung glauben darf, dann steht in Tennessee – der Heimat von Jack Daniels – sogar die Zeit still. Aber… Zeit ist auch Geld! Und das gilt insbesondere für neuere und kleinere Brennereien, denen das Kapital für eine Lagerung von mehr als 3 Jahren fehlt. Und es gilt für Brennereien, deren Standort eine längere Lagerung einfach nicht zulässt. Und es gilt für Brennereien, die sich um die Tradition des Whiskys weniger scheren als um den Versuch, etwas Neues präsentieren zu können. Stichwort: Turbo-Reifung.

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Verführerischer Whisky

Old Farm West Overton Distillery

John Saunders, der 63-jährige ehemalige Verwalter eines herrschaftlichen Wohnsitzes in Pennsylvania, wurde vor ein paar Tagen von einem Gericht wegen des Konsums von Whisky angeklagt. Dabei ist das Trinken von Alkohol in Pennsylvania eigentlich gar nicht gesetzlich verboten und auch Eis soll er sich nicht in den Whisky gemischt haben. Warum also diese Anklage? Tja, trinkt man ungefragt und ungebeten Whisky (oder in diesem Fall eher Whiskey), der einem nicht gehört, kann man schon Probleme mit dem Besitzer und danach auch mit dem Gesetz bekommen. So angeblich geschehen für besagten John Saunders.

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