Excisemen und Schwarzbrenner

Illegaler Whiskybrenner mit Brennblase Still

Es ist wohl korrekt zu sagen, dass Excisemen – also Steuereintreiber – in Schottland vor 200 Jahren die meist verhassten Personen waren. Schon Robert Burns, damals selber noch als solcher im Namen der Krone aktiv, verlangte in seinem Gedicht ‚Deil’s Awa Wi the Exciseman‘, dass der Teufel mit diesen aus der Stadt tanzen sollte. Die Excisemen sind heute jedoch ein integraler Bestandteil der schottischen Whiskygeschichte und des Landes selber. Quer durch Schottland spielten sie Katz und Maus, zunächst mit illegalen Brennereien und Schmugglern, später mit Brennereiarbeitern, die sich immer wieder etwas Neues einfallen ließen, um die Excisemen zu überlisten und einen ‚wee dram‘ des von ihnen produzierten Malts aus den Brennereien zu schmuggeln.

Doch wie kam es überhaupt dazu, dass diese Excisemen in Schottland aktiv wurden? Das erste ‚Board of Excise‘, also eine Verbrauchssteuerbehörde, wurde durch das englische Parlament gegründet und man begann 1643 damit, Verbrauchssteuerabgaben zu erheben. Anfänglich wurden diese ‚Excise Tax‘ noch als Binnenabgabe auf Produkte wie Alkohol und Tabak direkt bei ihrer Produktion eingetrieben. Das schottische Parlament folgte diesem lukrativen Beispiel kurz darauf, was spätestens nach der Fusion des englischen und der schottischen Parlamentes im Jahr 1707 auch in Schottland Excisemen auf den Plan rief. Zu dieser Zeit ging es dabei aber noch um einen bescheidenen schottischen Shilling und 4 Pence für einen knappen Liter ‚Aquavytie‘, wie es damals im schottischen Dialekt hieß.

Excisemen waren in ganz Schottland allerdings umgangssprachlich nur als ‚Gaugers‘ bekannt, als Messleute. Sie sollten die Menge des produzierten Alkohols für die spätere Besteuerung bestimmen. Sie waren für gewöhnlich nicht in die lokale Gemeinschaft integriert, in der sie arbeiteten. Sie hatten keine Ahnung von der Gegend, in der sie tätig waren, ebenso fehlte jegliche Sympathie und praktische Unterstützung von Seiten der Bevölkerung.

Als sich die Produktionsmenge von Pot Still Whisky erhöhte, insbesondere in den Highlands, packte die damalige Regierung die Gelegenheit beim Schopfe. Der Excise Act von 1823 wurde erlassen und machte das legale Brennen von Whisky nicht nur durch die Senkung der Steuern von 6 Shilling und 2 Pence per Gallone auf 2 Shilling und 4 Pence attraktiver. Die Aufgaben der Steuereintreiber begrenzten sich darum bald auf die Überwachung der legalen Produktion von Whisky bei den Brennereien.

Laphroaig Spirit SafeMit dem Excise Act wurde auch der Spirit Safe eingeführt. Dieser hatte zwei Vorhängeschlösser, für die einer der Schlüssel zur Brennerei gehört(e), der andere der Krone. Der Brennmeister konnte den Safe also nicht ohne Anwesenheit eines Steuerbeamten öffnen. Dieser messinggerahmte Glaskäfig ist heute eines der Highlights eines jeden Brennereibesuches. In ihm faszinieren den Besucher mystische Wasserfälle reinsten Destillates aus grün oxidierten Kupferrinnen und Rohren kommend. Er ist jedoch so gebaut, dass der Stillman das aus den Stills kommende Destillat für Kontrollmessungen in eines der vielen Gefäße im Safe umleiten kann, ohne dass es von menschlicher Hand berührt wird.

Das neue Gesetz sah pro Brennerei mindestens einen Steuerbeamten vor und in der Regel musste die Brennerei auch eine Unterkunft für diesen stellen. Unterstützt wurde er von Kollegen, die beispielsweise die Türen der verschlossenen Lagerhäuser im Auge hielten, die Zahl der eingehenden und ausgehenden Fässer kontrollierten und diese mit einer Kontrollziffer versahen. An jeder Lagerhaustür befanden sich ebenfalls zwei Schlösser, neben dem Steuerschloss noch das Brennereischloss. Heute gibt es dort nur noch ein Schloss.

Seit 1909 war dann ‚Her Majesty’s Customs and Excise‘ verantwortlich für die Einnahme von Mehrwertsteuer, Zoll, Verbrauchssteuern und anderen indirekten Steuerarten (es gab bis 1851 in England auch eine Steuer für Fenster und bis 1869 eine für Haarpuder!). Seit 1971 fällt hierunter auch die Küstenwache, deren uniformierte Beamte über Jahre an den Einreisestellen in das Vereinigte Königreich das gewohnte Bild waren.

In den schottischen Lowlands hatten Gaugers in der Zeit vor 1823 ein eher ruhiges Leben. In den Highlands tobte hingegen zwischen 1814 (als die gesetzlich vorgeschriebene Mindestgröße für stationäre Brennblasen angehoben wurde) und 1823 ein erbitterter Kampf des Einfallsreichtums zwischen Schwarzbrennern und Schmugglern auf der einen sowie den Excisemen auf der anderen Seite – mit Toten auf beiden Seiten. Zwischenzeitlich wurden bei Braemar und Corgarff Castle sogar Soldaten stationiert, um dem Ärger ein wenig Einhalt gebieten zu können. Speziell in der Speyside und der Deeside war das illegale Brennen von Whisky ein sehr einträgliches Geschäft.

Und Brennanlagen waren inklusive Worm Tub – der Kondensationseinheit für den erhitzten Alkohol – sogar erschwinglich. Man konnte sie zu Beginn des 19. Jahrhunderts beispielsweise in Campbeltown für nur 5 Pfund kaufen. Damit wurde Schwarzbrennen zu einer großen Versuchung, insbesondere für die arme Unterklasse. Die Brennblasen konnten zum Leidwesen der Excisemen nahezu überall stehen: in Höhlen am Meer, irgendwo im torfigen Moorland, in einer Hütte mitten in einer Siedlung oder fast überall auf den Insel rund um das Festland. Alleine um Glenlivet herum soll es zu besten Zeiten 200 Brennblasen gegeben haben.

Die Strafen für den ungesetzlichen Betrieb einer Brennanlage waren mit 20 Pfund und mehr jedoch ungleich höher und für viele schlicht unbezahlbar. Was aber nicht heißen soll, dass man einer Strafe nicht vorbeugen konnte. Immerhin waren Steuereintreiber nur Menschen und damit nicht immer unbestechlich. Ein Schlückchen hier, ein Fläschchen da, und dann konnte es sein, dass der Brenner hinter vorgehaltener Hand von zukünftigen Kontrollplänen der Gauger erfuhr.

Viel vom illegal produzierten Alkohol wurde in die Lowlands gebracht und dort verkauft. Der Gewinn wurde oft zur Begleichung der Miete für die Farmen genutzt, auf denen die armen Arbeiter wohnten. Es wird erzählt, dass Grundbesitzer, die seinerzeit auch als Friedensrichter fungierten, sehr umsichtig mit Angeklagten umgingen, da sie am Ende ja die Empfänger der unrechtmäßig erworbenen Gewinne in Form von Mieteinnahmen waren.

Portrait Robert BurnsRobert Burns war vielleicht der bekannteste aller Excisemen. Desillusioniert vom Leben auf dem Land setzte er seine Karriere im Alter von 29 Jahren als Steuereintreiber im Namen seiner Majestät fort. Um in den Staatsdienst aufgenommen zu werden, wandte er sich 1787 in einem Paradebeispiel für Nepotismus in dieser Zeit mit diesem Worten an den Earl of Glencairn: „Ich möchte zur Steuerbehörde. Mir wurde zugetragen, dass die Interessen Ihrer Lordschaft mir schnell zu einer Zustimmung des Kommissars verhelfen werden. Und die Unterstützung und Güte Ihrer Lordschaft, die mich schon vor Finsternis, Elend und Verbannung bewahrt haben, bestärkt mich darin diesen Gefallen vorzubringen. “

Das Bitten und Flehen war scheinbar erfolgreich. 1788 begann Burns seine Arbeit und wurde schon im Jahr darauf zum Steuerbeamten von Dumfries ernannt. 1792 folgte die Beförderung in die Dumfries Hafendivision, bei der er mit 50 Pfund Sterling im Jahr entlohnt wurde. Diese neugegründete Karriere und der damit verbundene Wohlstand schienen Burns auch angetrieben zu haben, als er im Frühjahr 1792 mit dem Schwert in der Hand durch Wasser watend sein Leben riskierte, um ein Schmugglerschiff namens ‚Rosamund‘ aufzubringen.

Sein Enthusiasmus für die Arbeit währte aber nicht lange, schrieb er doch auf einem Stück Papier mit dem Briefkopf des ‚Government Excise Duty‘ einen Brief an den Buchhändler Hill aus Edinburgh – mit eigenen Worten auf ‚erbärmlichen Papier‘. Eine seiner bekanntesten Arbeiten versinnbildlicht dann auch seine wachsende Abneigung für seine Aufgaben, eventuell auch gegenüber sich selber und seinem heimtückischen Verhalten seinen Landsleuten gegenüber. Er schreibt darin: „The deil cam fiddling thro the town, and danced awa wi the Exciseman, and ilka wife cries, ‘Auld Mahoun’ I wish you luck o the prize, man!“.

Burns blieb aber den Rest seines Lebens bei der Steuerbehörde, trotz schlechter Gesundheit und bei reduziertem Lohn, bis er 1796 starb. Hätten die Excisemen nicht eine solche Berühmtheit des 18. Jahrhunderts in ihren Reihen gehabt, hätte diese unrühmliche Arbeit wohl kaum eine entsprechende Aufmerksamkeit erfahren und es würden sich nicht so viele Erzählungen darum ranken wie heute.

Malcolm Gillespie war hingegen der König der Gauger. Geboren in Dunblane zog es ihn um 1800 in den Nordosten Schottlands, wo er 25 Jahre lang Schmugglern in Aberdeenshire das Leben schwer machte. In dieser Zeit konnte er viele Gallonen Whisky zusammen mit der entsprechenden Brennausrüstung beschlagnahmen. Von insgesamt 6535 Gallonen Whisky, 407 Brennblasen, 165 Pferden und 85 Kutschen ist die Rede. Er trainierte sogar Bulldoggen, die Ponys als beliebtem Whiskytransportmittel in die Nase bissen, um die Fässer auf deren Rücken durch Herunterfallen zu beschädigen.

Es geht das Gerücht, dass Gillespie in seiner Karriere 42 Wunden sowie jede Menge Prügel zugefügt bekam, einige davon auch mit fast fatalem Ausgang. Und sein Lieblingshund wurde von Schmugglern erschossen. Gillespie führte sogar Buch über diese Zwischenfälle. Einer trug sich im Jahr 1824 zu. Beim ‚Battle of Inverurie‚ wurden 25 Schmuggler von Gillespie und zwei Mitstreitern überrascht. Als Verstärkung eintraf, gab es ein Scharmützel mit vielen Verletzungen auf beiden Seiten bevor die Schmuggler sich ergaben.

Als die Krone mit dem Excise Act von 1823 langsam Herr über das illegale Brennen wurde, sanken die Fälle in Schottland von etwa 3000 im Jahr 1823 in einem Zeitraum von nur knapp 4 Jahren auf weniger als 300. Die Prämien der Excisemen für die Konfession von Whisky und Produktionsausstattung fielen entsprechend. Gillespie wurde – so die Ironie des Lebens – 1827 von einem Gericht für schuldig befunden, 8 Rechnungen gefälscht zu haben. Er kam ins Gefängnis und wurde noch im gleichen Jahr gehängt.

Schottische LandschaftEin anderer Exciseman trotzte – Erzählungen zufolge – ob der schlechten Zeiten gar einem harten Schneesturm im Moorland, nur in der Hoffnung auf dem Berg Cabrach einen dort vermuteten, unverbesserlichen Schmuggler gefangen nehmen zu können. „Also, Geordie, wo ist deine Brennblase?“, fragte der der Gauger. „Das weiß ich dieses Jahr selber nicht genau.“, antwortete das helle Köpfchen, „Es liegen 2 Meter Moos auf ihr und darauf noch einmal 2 Meter Schnee… finde sie doch selber.“

Wie schon erwähnt waren Gauger nur in einer bestimmten Gegend zuständig und häufig sogar… Engländer. Bei Versuchen die Gunst der Einheimischen zu gewinnen und sich der lokalen Gemeinschaft anzupassen, war es für sie nicht ungewöhnlich, auch Kleidung in Tartan und Plaid im Schottenmuster zu tragen. Es gibt etliche historische Verweise auf Excisemen im Kilt.

John McDougall und Gavin D. Smith beschreiben in ihrem ziemlich unterhaltsamen Buch ‚Wort, Worms and Washbacks‘ einen gewissen Mr. MacDonald aus der alten Banff Distillery, der zu jeder Tages- und Nachtzeit im Kilt und in Begleitung seines treuen Afghanenhundes in der Brennerei auftauchen konnte, um die Spirit Safes zu kontrollieren.

Ein anderer Exciseman im ländlichen Lochaber exerzierte regelmäßig mit einem Sparzierstock und in voller Highland-Ausstattung über das Land. Eines Tages betrat er heimlich die Höhle ‚Sloc an fhamhair‘ (Gigantenloch), doch die Schmuggler darin erwarteten ihn bereits mit einem Sack, den sie ihm über seinen Kopf zogen. Danach verschwanden sie mit dem illegal gebrannten Alkohol. Es wird berichtet, dass der Exciseman den Tag bereute, an dem er Kilt anzog, da ihn das meilenweit sichtbar machte.

Ein weiterer war Alexander Carmichael. Er kam zwar aus Argyll, war aber von 1865 bis 1882 als Exciseman auf der Insel Uist der Äußeren Hebriden stationiert. Sein Hoheitsgebiet erstreckte sich von South Harris bis Barra Head. Er verbrachte jedoch viel Zeit mit Reisen in die West Highlands, bei denen er eine stattliche Sammlung an Gebeten, Liedern, Geschichten und anderen Informationen über Geschichte, Traditionen, Kultur und Archäologie der Highlandbevölkerung zusammentrug.

Carmichael wurde ein guter Freund von einem anderen Steuereintreiber aus Argyllshire, John Murdoch. Zweifellos trugen beide Kilt und waren maßgeblich daran beteiligt, dass 1886 der ‚Crofters‘ Holdings Act‚ erlassen wurde, der zur Pachtsicherheit für kleine Farmer und zur Verbreitung der gälischen Sprache und Kultur führte. Dies zeigt die deutliche Sympathie gegenüber den Mitmenschen aus den Highlands, die bei anderen Excisemen vielleicht nicht so offensichtlich war.

Zurück zum Einfallsreichtum der schottischen Brennereiarbeiter. Diese stahlen Whisky oft in einem Kupferzylinder, dem sogenannten ‚copper dog‚, aus der Brennerei. Diesen Namen hat er bekommen, weil er seinem Herrn nie von der Seite weicht und dessen bester Freund ist. Die Arbeiter banden ihn unter der Hose an ihre Beine oder versteckten ihn in ihren Stiefeln. Es gab den Fall eines Arbeiters in Dufftown, von dem man 20 Jahre lang dachte, dass er hinken würde, bis man ihn eines Tages völlig beschwerdefrei durch die Stadt gehen sah. So wurde seine mystische Krankheit als Versuch entlarvt, unerlaubt Alkohol in seinem ‚Hund‘ aus der Brennerei zu schaffen.

Es soll in einer Dufftown-Brennerei auch einmal einen Spirit Safe gegeben haben, der eine lose Glasscheibe hatte. Diese konnte gerade weit genug verschoben werden, um ein kleines Rohr in den Safe zu führen, durch das Destillat abgezapft werden konnte. Zur Bestürzung der Arbeiter wurde diese Scheibe jedoch einen Tages zufällig entdeckt, als der zuständige Exciseman sich festhalten wollte, die Scheibe anfasste, diese verrutschte und die Lücke offenbarte. Es ist unnötig zu erwähnen, dass dieser Mangel schneller repariert wurde als sonst ein Fehler an der Brennausrüstung zuvor.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts war es aber noch nicht vorbei mit den Versuchen, die Excise Tax zu umgehen. Immer wieder gab es Fälle von Whiskyhandel, der an der Krone vorbei ging. 1875 gab es solch einen in Pitlochry, bei dem Steuerbeamte auf Hinweise hin das Lagerhaus einer legalen Brennerei überprüften. Hierbei stellten sie fest, dass mehr als 30 Fässer im verschlossenen Lagerhaus nur mit Wasser gefüllt waren. Doch wo war der Whisky, der dort eigentlich sein sollte? Der Distillery Manager konnte diese Frage nicht mehr beantworten. Er hatte sich, während die Excisemen sich im Lagerhaus umsahen, mitsamt aller Bücher und Abrechnungen aus dem Staub gemacht.

In den letzten 20 Jahren des 19. Jahrhunderts erlebte das Schwarzbrennen dann wieder eine Blütezeit. 1887 wurde direkt an der Hauptstraße zwischen Ardgay und Dingwall – also in den nördlichen Highlands in der Gegend um Dornoch, die eine Hochburg für Schwarzbrenner wurde – eine Brennerei ausgehoben, deren zwei Mashtuns zusammen 600 Gallonen fassten und deren übrige Brennausrüstung auch jede legale Brennerei geschmückt hätte. Whisky fand man dort allerdings nicht.

Exciseman bei der ArbeitUm die Mitte des letzten Jahrhunderts wurden Excisemen dann in schweren navyblauen Jacken mit doppelreihigen Messingknöpfen, weißen Hemden, schwarzer Krawatte und einem goldenen Aufnäher des Tudor’schen Gittertores auf ihren Schiffermützen vorstellig. Auf den ersten Blick hat man sie eher für Seeleute als für Steuerbeamte halten müssen. Später trugen die Excisemen dann auch Anzüge und Knickerbockers aus Tweed und die Uniformen waren den Beobachtern vorbehalten, die die etwas alltäglicheren Arbeiten bei der Steuerarbeit verrichteten.

Eine nette Anekdote wird auch über einen Brennereiarbeiter aus der Gegend um Dufftown erzählt. Dieser nutzte New Make als Treibstoff für sein Motorrad. Es war nicht ungewöhnlich, dass er auf der Straße in einer Wolke aus weißem Rauch entschwand. Es wird auch berichtet, dass er häufiger mal den einen oder anderen Dram für sich oder seine Freunde aus dem Tank seines Motorrads abzapfte. Ob Excisemen jemals in den Genuss einer solchen ‚Freifahrt‘ gekommen sind, ist nicht überliefert.

Seit 1983 wird die Produktion von Whisky jedoch allein von der Brennerei kontrolliert. Es wird auch jedem Brennereiarbeiter ein jährliches Kontingent an Alkohol zugestanden, das die Versuchung schmälern soll, sich kurz vor Feierabend unerlaubt noch ein ‚wee dram‘ für den Heimweg abzapfen zu wollen.

Heute wird in den Highlands bestimmt immer noch irgendwo illegal Whisky gebrannt. Nur sind die Mengen eher für den Privatverbrauch tauglich und im Vergleich zur legalen Produktion so klein, dass die Steuerbehörde dieses Vergehen kaum mehr interessieren dürfte. Die Zeit der Excisemen ist also endgültig in die Geschichtsbücher eingegangen. Der Teufel hat sich seine Männer endlich geholt.

So, und wer nach dem Lesen all dieser Anekdoten und Geschichten immer noch ein wenig mehr über Excisemen und deren Kampf gegen Schwarzbrenner und Schmuggler wissen möchte, dem sei die Lektüre des Buches ‚Whisky, Wars, Riots and Murder: Crime in the 19th Century Highlands and Islands‘ von Malcolm Archibald empfohlen, insbesondere Kapitel 2.

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