Turbo-Reifung

Fary Lochan New Spirit

Wie sagt man doch noch so schön? ‚Gut Ding will Weile haben‘. Das gilt nicht zuletzt für die Reifung von Whisky. Warum sonst sollte man einem echten Whisky sonst vorschreiben wollen, dass er mindestens 3 Jahre in Eichenholzfässern zu lagern hat? Und wenn man der Werbung glauben darf, dann steht in Tennessee – der Heimat von Jack Daniels – sogar die Zeit still. Aber… Zeit ist auch Geld! Und das gilt insbesondere für neuere und kleinere Brennereien, denen das Kapital für eine Lagerung von mehr als 3 Jahren fehlt. Und es gilt für Brennereien, deren Standort eine längere Lagerung einfach nicht zulässt. Und es gilt für Brennereien, die sich um die Tradition des Whiskys weniger scheren als um den Versuch, etwas Neues präsentieren zu können. Stichwort: Turbo-Reifung.

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Scotch aus Schottland

Bunnahabhain Logo Scotch Whisky

Scotch kommt natürlich aus Schottland. Whisky, der in anderen Ländern produziert wird, darf sich nicht so nennen. Das gleiche gilt in der EU ja auch für andere geschützte Herkunftsbezeichnung wie Champagner aus Champagne, für Parmaschinken aus der Provinz Parma oder das spontangärende Lambic Bier, das nur aus Belgien kommen darf. Doch das ist nur die eine Seite des Geschäfts. Die andere Seite dreht sich um die Frage, wo die Einnahmen aus dem äußerst lukrativen Verkauf von schottischen Malt Whiskys hinfließen. Schottland? Nein, das wäre ein Trugschluss.

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Strathearn Distillery

Logo Strathearn Distillery

Die gute Nachricht: Die Grafschaft Perthshire bekommt nach Glenturret, Blair Athol, Edradour, Aberfeldy und Tullibardine eine weitere Whiskybrennerei – die Strathearn Distillery. Ein paar Meilen westlich des Ortes Methven an der A85 zwischen Perth und Crieff steht sie. Die letzte Brennerei in der nahen Umgebung von Methven wurde 1798 eröffnet. Die schlechte Nachricht: Man hat erst am 22. August 2013 die Lizenz zum Brennen erhalten. Interessierte Käufer müssen sich also noch mehr als 3 Jahre gedulden, bis sie von dort den ersten Single Malt Whisky in Händen halten und in Nase und Mund genießen können.

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Whiskywelten: Kanada

In Nordamerika gibt es nur 2 Länder, doch beide stellen Whisky her. Oder Whiskey. Der mit ‚e‘ wird in den USA gebrannt und gelagert, der mit der schottischen Schreibweise in Kanada. Das wäre dann der sogenannte Canadian Whisky. Doch Canadian Whisky bietet noch einiger mehr als nur ‚Canadian Club‘. Zu nennen ist hier zuerst eine 400-jährige Brenntradition. Danach der ungeplante Aufstieg des kanadischen Whisky vor knapp 100 Jahren. Und zuletzt die Tatsache, dass (fast) alle Whiskys aus Kanada Blends sind.

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Scotch will in der EU bleiben

EU Flagge

Der Striding Man als Symbol für den Johnnie Walker ist seit seiner Geburt im Jahre 1908 schon weit herumgekommen. Von Schottland aus ging seine Reise quer durch das britische Empire in alle Erdteile. Bei einer solch globalen Verbreitung der Marke und vieler weiterer schottischer Brennereierzeugnisse sollte man doch meinen, dass man bei Diageo und den andern weltweit tätigen Großkonzernen wie Pernod Ricard oder LVMH den Euroskeptikern gewogener ist als den Befürwortern einer europäischen Einheit.

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The Lakes Distillery

Lakes Distillery Schild

Die erste legale Whiskydestillerie in Cumbria – das haben sich Cumbria Distillers auf die Fahnen geschrieben. Whisky wurde in der Gegend zwar schon vor Jahrhunderten gebrannt, aber immer nur illegal. Im Lake District soll Mitte des kommenden Jahres offiziell die Lakes Distillery ihre Arbeit aufnehmen und damit eine Jahrhunderte alte Tradition weiterführen. Gründer und Geschäftsführer wird Paul Currie, der mit seinem Vater 1995 die heute recht erfolgreich arbeitende, einzige Whiskybrennerei auf der Isle of Arran gegründet hat. Die Destillerie im Lake District soll aber nicht nur Whisky brennen, sondern zunächst Umsatz durch den Verkauf von Gin mit dem Namen ‚Jenupus‘ generieren, der aus heimischen Wacholder produziert wird.

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Whiskywelten: Indien

fahne landkarte indien

Indien ist auf dem besten Weg, Europa und Nordamerika in Sachen Wirtschaft in nicht allzu ferner Zukunft einzuholen. Und mit seiner in 2011 ‚gezählten‘ Einwohnerzahl von etwas mehr 1,2 Milliarden ist es aktuell das Land mit der zweithöchsten Bevölkerungszahl, kurz hinter der Volksrepublik China. Auch wenn der durchschnittliche Lebensstandard in Indien gering ist, übertrifft man mit der produzierten Whiskymenge die Chinesen bei weitem (wird eigentlich Whisky in China produziert? Muss da wohl mal googlen…) und liegt eher auf westlichem Niveau. Die Quantität stimmt also wegen der großen Nachfrage im eigenen Land. Doch die Frage, die man an dieser Stelle immer wieder hört, ist: Wie steht es mit der Qualität?

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Welche Fässer gibt es für Whisky

Lagerhaus Fässer Kilchoman

Whisky aus Schottland muss – damit er sich entsprechend der Scottish Whisky Regulation überhaupt erst Whisky nennen darf – unter anderem mindestens 3 Jahre nach der Destillation lagern und reifen. Und ebenfalls entsprechend dieser Bestimmung muss der Whisky zur Reifung in Fässern aus Eichenholz lagern. Als weitere Voraussetzung wird von offizieller Seite angegeben, dass diese Fässer nicht mehr als 700 Liter Inhalt fassen dürfen. Für die EU gibt es ähnliche Voraussetzungen, genauso wie viele andere Länder ihre eigenen Regeln definiert haben, die sich oft am schottischen Original orientieren.

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Whisky statt Grappa bei Puni

Puni Destillerie Glurns Whisky Kubus

Puni ist der Name der ersten Destillerie in Italien, die Single Malt Whisky brennt. Benannt ist sie nach dem gleichnamigen Fluss im nahe gelegenen Planeiltal. Vor wenigen Tagen wurden die Tore des recht ungewöhnlich gestalteten Brennereigebäudes in einem Gewerbegebiet der Gemeinde Glurns für die Öffentlichkeit geöffnet. Dabei konnte man bereits einen New Make und ein für 6 Monate in frisch entleerten Marsala Vergine Fässern gelagertes Destillat verkosten. 2015 erwartet man, den ersten ‚echten‘ Whisky aus Italien nach dreijähriger Reifungszeit auf den Markt bringen zu können.

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Baudoinia, der Whiskypilz

Englische Telefonzelle mit Baudoinia Whiskypilz

Pilze im Whisky? Hilfe!

Nein, keine Bange. Der Baudoinia wird zwar mitunter auch Whiskypilz genannt, aber er ist nicht im Whisky zu suchen – oder zu finden – sondern vielmehr dort, wo Whisky produziert wird. Und auch das ist nicht unbedingt die volle Wahrheit, aber dazu später mehr. Im Augenblick ist der Baudoinia-Pilz in den USA ein wenig in die Schlagzeilen geraten, da der Pilz sein Wachstum dort scheinbar nicht mehr auf die Destillerien beschränkt. Vielmehr legt sich dort ein schmierig-rußiger, schwarzer Film auf Autos, Häuser und auch Gartenmöbel in der Nachbarschaft der dort ansässigen Destillerien.

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