Das Ende der Unabhängigen Abfüller

Gordon & MacPhail Logo

… ist sicherlich noch nicht gekommen. Wenn der größte Unabhängige Abfüller auf dem Markt, Gordon & MacPhail aus der schottischen Stadt Elgin, jedoch vermeldet, dass man ab 2024 keinen Whisky aus fremden Brennereien mehr abfüllen wird, ist das schon eine kleine Überraschung für die Whiskywelt. Der neue Fokus auf Abfüllungen aus den hauseigenen Brennereien Benromach und The Cairn ist auf jeden Fall mehr als ein einschneidender Schritt für diese 128 Jahre alte Firma. Was das für den bald ehemaligen Unabhängigen Abfüller bedeutet, wird die Zeit zeigen müssen.

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Kartenspieler in Sachen Whisky

Alba Collection Logo

Der Begriff „Kartenspieler“ im Blog-Titel ist nicht despektierlich gemeint, ganz im Gegenteil. Vielmehr präsentiert Alba Collection die harten Fakten über Whiskydestillerien auf ihren Karten (und den zugehörigen Booklets) mit einer spielerischen Leichtigkeit, die auch den weniger Interessierten neugierig macht. Bestehende, geplante sowie ausgewählte vergangene Brennereien sind in liebevoller Detailarbeit und fein säuberlich auf Karten vermerkt. Nachdem Anfang des Jahres das Flaggschiff „Scotland’s Distilleries“ in der 12. Auflage erschien, ging es Schlag auf Schlag. Japan wurde neu vorgestellt, Irland und Deutschland wurden aktualisiert. Hinzu kommen noch Karten von Islay, Österreich und der Schweiz. Vor kurzem wurden dann nagelneue Karten von den USA und Kanada veröffentlicht. Wegen der hohen Brennereidichte in einigen Gegenden der USA wurden zusätzlich 12 detailliertere Tasting-Maps entworfen.

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Bladnoch ist verkauft

Bladnoch Flora and Fauna

Seit Jahren wissen wir schon von der Uneinigkeit der Brüder Armstrong und den beiden anderen Anteilseignern über die Zukunft der Bladnoch-Brennerei. Verkaufen oder weitermachen? Zuletzt stand die beliebte Brennerei der Lowlands sogar einige Jahre still und produzierte gar keinen Whisky. Seit einigen Monaten wissen wir auch vom leidigen Vorgang der Liquidierung, da sich die beiden Seiten – allen voran offenbar die Brüder Raymond und Colin Armstrong – nicht einigen konnten. Doch nun scheint es so, als habe sich nicht nur ein potentieller Käufer gefunden – Interessenten gab wohl einige – sondern dass die Verhandlungen über den Verkauf auch zu einer Einigung gekommen sind. Die Zeiten der volksnahen Brennerei im Süden Schottlands scheinen sich demnach allerdings etwas geändert zu haben.

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Whisky-Mythen, aufgeklärt

Bowmore Washback

Ach, was ranken sich im vermeintlichen Allgemeinwissen über Whisky doch Mythen. Damit meine ich natürlich nicht die im mystischen Verstand des Wortes. Es sind eher solche, die in der Öffentlichkeit über das Lebenswasser immer wieder verbreitet wurden und werden, bei näherer Betrachtung jedoch allenfalls als Vorurteil oder als Unwahrheit angesehen werden können. Nur weil Aussagen oft genug wiederholt werden, steigert das bekanntlich nicht deren Wahrheitsgehalt. Was ist also wirklich dran an den Mythen um das Lebenswasser? Was ist wahr, was ist falsch? Im Folgenden die Wahrheit zu den 10 wohl beliebtesten Whisky-Mythen.

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Milch und Honig in Israel

Milk and Honey Distillery logo

‚Was in Schweden, Indien und Taiwan möglich ist, soll doch hier auch klappen können‘, dachten sich vor einiger Zeit 6 Whiskyfans in einer Bar in Tel Aviv. Wie so oft entstand also auch in Israel aus einer Schnapsidee die Idee Whisky zu brennen. Die Gründer der Milk & Honey Distillery sind sich aber sicher, dass das Interesse an Whisky im Heiligen Land groß genug ist, um traditionell hergestellten Single Malt Whisky dort erfolgreich vertreiben zu können. Somit wird bald wohl eine weitere Brennerei auf der Whiskyweltkarte auftauchen. Bis Milch und Honig zum ersten Mal fließen (und genossen werden können), gibt es allerdings noch einiges zu tun. Die Planungen scheinen aber soweit abgeschlossen zu sein.

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Turbo-Reifung

Fary Lochan New Spirit

Wie sagt man doch noch so schön? ‚Gut Ding will Weile haben‘. Das gilt nicht zuletzt für die Reifung von Whisky. Warum sonst sollte man einem echten Whisky sonst vorschreiben wollen, dass er mindestens 3 Jahre in Eichenholzfässern zu lagern hat? Und wenn man der Werbung glauben darf, dann steht in Tennessee – der Heimat von Jack Daniels – sogar die Zeit still. Aber… Zeit ist auch Geld! Und das gilt insbesondere für neuere und kleinere Brennereien, denen das Kapital für eine Lagerung von mehr als 3 Jahren fehlt. Und es gilt für Brennereien, deren Standort eine längere Lagerung einfach nicht zulässt. Und es gilt für Brennereien, die sich um die Tradition des Whiskys weniger scheren als um den Versuch, etwas Neues präsentieren zu können. Stichwort: Turbo-Reifung.

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Scotch will in der EU bleiben

EU Flagge

Der Striding Man als Symbol für den Johnnie Walker ist seit seiner Geburt im Jahre 1908 schon weit herumgekommen. Von Schottland aus ging seine Reise quer durch das britische Empire in alle Erdteile. Bei einer solch globalen Verbreitung der Marke und vieler weiterer schottischer Brennereierzeugnisse sollte man doch meinen, dass man bei Diageo und den andern weltweit tätigen Großkonzernen wie Pernod Ricard oder LVMH den Euroskeptikern gewogener ist als den Befürwortern einer europäischen Einheit.

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Whiskywelten: Indien

fahne landkarte indien

Indien ist auf dem besten Weg, Europa und Nordamerika in Sachen Wirtschaft in nicht allzu ferner Zukunft einzuholen. Und mit seiner in 2011 ‚gezählten‘ Einwohnerzahl von etwas mehr 1,2 Milliarden ist es aktuell das Land mit der zweithöchsten Bevölkerungszahl, kurz hinter der Volksrepublik China. Auch wenn der durchschnittliche Lebensstandard in Indien gering ist, übertrifft man mit der produzierten Whiskymenge die Chinesen bei weitem (wird eigentlich Whisky in China produziert? Muss da wohl mal googlen…) und liegt eher auf westlichem Niveau. Die Quantität stimmt also wegen der großen Nachfrage im eigenen Land. Doch die Frage, die man an dieser Stelle immer wieder hört, ist: Wie steht es mit der Qualität?

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